domingo, 14 de julio de 2013

"Ratgeber Hightech" vom 13.07.2013 (Wdh. 15.07.) : Musik aus dem Internet - n-tv.de NACHRICHTEN

Ratgeber

Es gibt sie natürlich noch - die Puristen, denen die gute alte Vinyl-Schallplatte über alles geht. Allerdings geht es selbst mit den CD-Verkäufen stetig zurück und der Trend immer mehr in Richtung Generation Download und Streaming. Und für die gibt es mittlerweile jede Menge Angebote.

Sie könnte bald Geschichte sein - die gute alte CD. Genau wie die langen Regale in Deutschlands Elektrokaufhäusern, in denen die kleinen silbernen Scheiben stehen. Der Grund dafür ist eine junge Generation internet-affiner Musikliebhaber, die lieber ein paar Mal klickt, statt sich auf den mühsamen Weg zum CD-Regal zu machen. 

 Der erste Schritt in die weite Welt der Klick-Musik sind oft Cloud-Dienste. Hier speichert der Musikliebhaber „seine" Musik nicht mehr wie bisher auf der heimischen Festplatte, sondern stattdessen auf den Servern eines Cloud-Dienstes und kann so von überall darauf zugreifen. Bei Google ist das Speichern von bis zu 20.000 Titel umsonst, sagt Google-Sprecher Ralf Bremer: "Es ist wirklich kinderleicht. Die Musik ist sofort hochgeladen und vor allem: Sie ist dann nach wenigen Minuten auf allen Geräten verfügbar. Das ist faszinierend, dass ein Stück, das man gerade am Laptop hochgeladen hat wirklich Minuten später auch auf dem Handy genauso angezeigt wird wie auf dem Tablet und dort jeweils gehört werden kann."

Neben Google bieten zum Beispiel Amazon oder iTunes ähnliche Dienste. Aber: Hier muss bezahlt werden. Und zwar 25 Euro pro Jahr. Bei Amazon können hierfür bis zu 250.000 Songs in die Wolke geschoben und überall gehört werden. Praktisch: Oft ist die Qualität der Musik aus der Cloud besser als die von der eigenen Festplatte, erklärt Sven Hansen vom Computermagazin c't:  "Man muss sich das so vorstellen, dass die Anbieter Software im Einsatz haben, die schaut, was für Dateien ich auf meinem lokalen PC habe. Wenn der Dienst die sowieso schon im Angebot hat, dann wird das überhaupt nicht mehr hochgeladen. Sondern das nennt sich dann ‚Sync & Match'. Der Dienst sieht, das ist vorhanden, er hat das selber im Katalog, das heißt es wird einfach nur registriert. Beim nächsten Mal bekomme ich dann die bessere Qualität, die der Dienst sowieso schon online hat."

Fans besitzen die Musik nicht mehr, sie streamen

Noch einen Schritt weiter gehen Musik-Streaming-Dienste. Hier „besitzt" der Nutzer die Musik nicht mehr selber, sondern bekommt die Möglichkeit auf mehr als 20 Millionen Songs umfassende Musikbibliotheken zuzugreifen.  Einer der ältesten und größten Anbieter ist Spotify. In Deutschland ist das Unternehmen seit 1,5 Jahren aktiv. Stefan Zilch von Spotify:  "Musik-Streaming wächst momentan sehr stark. Auch in Deutschland und in anderen Ländern in Europa und weltweit. Vorreiter ist Skandinavien, insbesondere Schweden, wo das Thema schon seit 4-5 Jahren aktuell ist. Die Hälfte der Bevölkerung nutzt dort schon Musik-Streaming-Dienste. Da sind wir in Deutschland noch nicht, aber wir wachsen dafür sehr schnell und hoffen, dass wir bald auch auf dem gleichen Niveau sind."

Ein Dutzend Streaming-Anbieter tummelt sich am Markt. Das Prinzip ist überall das gleiche: Für ca. 5 Euro gibt's unendlich viel Musik über den heimischen Rechner. Für 10,00 Euro auch unterwegs übers Smartphone oder das iPad. Praktisch: Ausprobieren ist bei den meisten Anbietern kostenlos und lohnt, da sich das Angebot je nach Plattform unterscheiden kann, rät  c't-Redakteur Sven Hansen: "Wenn man viel nach Hörbüchern guckt, das ist eine sehr spezielle Sache, aber viele Leute hören das halt gerne, dann ist man bei Napster gut aufgehoben, weil die schon sehr lange hier in Deutschland tätig sind und entsprechende Deals geschlossen haben. Bei den anderen Sachen kann man eigentlich wenige Unterschiede ausmachen, da hilft es eigentlich nur, sich den einen oder anderen Dienst einmal vorzunehmen. Alle bieten kostenlose Testphasen. Und das nach dem eigenen Musikgeschmack einmal zu durchleuchten."

Praktisch: Die Streaming-Dienste sind weit mehr als nur eine Bibliothek zum Hören der Musik, die man schon kennt. Eine Vielzahl von Funktionen ermöglicht vor allem auch das Entdecken neuer Musik.  Spotify-Sprecher Stefan Zilch erklärt das so: "Das ist so ähnlich wie Sie das von Amazon kennen: Nutzer, die das gekauft haben, die interessieren sich wahrscheinlich auch hierfür. Eine andere Empfehlung sind meine Freunde. Ich bin über Spotify und über Facebook damit vernetzt. Die können mir Sachen empfehlen. Ich sehe, was die hören. Und die dritte Säule sind eben auch redaktionelle Empfehlungen. Das heißt während man die Kritik zur neuesten Platte von Depeche Mode liest, kann man sie gleichzeitig anhören."

Durch Streaming-Dienste sich mit anderen vernetzen

Dem Musikgeschmack anderer folgen oder sich von neuen Künstlern und Remixes inspirieren lassen – darauf setzt auch die Musikplattform „SoundCloud". Das Prinzip: DJ's und Musiker aus aller Welt veröffentlichen hier Ihre Musik. Davon profitieren sie selbst und alle, die neue Musik suchen, erläutert c't-Experte Sven Hansen: "Hier kann ich mich anmelden und kann eigene Inhalte hochladen und habe so den Vorteil, dass eine riesige Online-Community darauf zugreifen kann und ich meinen Bekanntheitsgrad dadurch steigern kann. Das heißt, das ist nichts, wo ich die Top100 finden werde, aber wo ich nichtsdestotrotz sehr viel neue, spannende Musik finden kann von der ich mich inspirieren lassen kann."

Musik aus dem Internet - Auch wenn noch immer rund drei Viertel aller verkauften Musik als CD oder LP über den Ladentisch geht, für Dieter Gorny vom Bundesverband der Musikindustrie ist klar, dass sie die Zukunft ist – vor allem auch, weil sie einem gesellschaftlichen Trend folgt: "Je digitaler je individueller. Denn das was uns im Musikkonsum auch auszeichnet ist ein Hang zur Individualisierung. Ich möchte meine Musik wann ich sie will, wie ich sie will und wo ich sie will. Und das kann das Internet leisten. Alles was da mit Musik zusammenhängt, ob das Videos sind, ob es Musik nur  zum Hören ist, gehorcht dem. Und alle Plattformen, die das anbieten – Du kannst mich individuell benutzen – die haben auch einen enormen Aufschwung."

Sie werden also noch mehr werden – die Angebote für Musik aus dem Internet. Und auch für diejenigen, die sich bei so viel individueller Klickmusik einsam fühlen gibt's Hilfe: Die Spotify-App „Fellody" sucht passende Dating-Partner mit dem richtigen Musikgeschmack…

Quelle: n-tv.de

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