domingo, 10 de marzo de 2013

Musik Der schwierige Umgang mit Rechtsrock - Abendzeitung München

Rechte Musik sei eine gefährliche "Einstiegsdroge", warnte Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) bei einer Fachtagung des Verfassungsschutzes. In Brandenburg gibt es über 20 Neonazi-Rockbands, so viel wie in kaum einem anderen Bundesland. Mit dem Vertrieb von Musik und Kleidung verdient die Szene inzwischen jedes Jahr mehrere Millionen Euro. Ein Musiksoziologe erklärte bei der Tagung, dass hetzerische Krawallmusik die Hemmschwelle zu Gewalttaten senken könne.

Aber was ist Krawall und was harmlose Heimatliebe? Wie weit geht Meinungsfreiheit und was muss auf den Index? Darüber streiten Experten immer wieder. In einem Text von Frei.Wild heißt es: "Südtirol, sind stolze Söhne von dir. Unser Heimatland, wir geben dich nie mehr her." Anhänger der Band können nicht verstehen, was daran rechtsextrem sein soll. Gegner finden die Texte nationalistisch, die Musiker dagegen distanzieren sich von rechtsextremen Gedankengut. Nach heftigen Protesten wurde die Band schließlich von der Liste des Musikpreises Echo gestrichen.

"Frei.Wild vermitteln in ihren Texten eine Blut- und Bodenideologie. Das ist wirklich lupenrein rechtsextrem - da gibt es nichts misszuverstehen", sagt Torsun Burkhardt, Sänger der Electro-Punkband Egotronic. Irritierend findet er die große Empörung von Medien und Musikfans, die sonst an Deutschtümelei keinen Anstoß nähmen - etwa bei der Band MIA.

Die Berliner Popgruppe hatte aus Protest gegen Frei.Wild ihre Teilnahme am Echo-Rennen abgesagt. Vor einigen Jahren stand MIA. wegen ihres Hits "Was es ist" aber selbst in der Kritik. Der Song besingt einen neuen, entspannten Umgang mit Herkunft und Geschichte. "MIA. propagieren hier einen Schlussstrich-Patriotismus", meint Sänger Burkhardt. Sie wollten sich endlich wieder ohne schlechtes Gewissen zu Deutschland bekennen dürfen. Dass sich viele Deutsche heute einen unbeschwerten Patriotismus wünschen, zeigt sich immer wieder am schwarz-rot-goldenem Fahnenmeer zu Fußball-Weltmeister- oder Europameisterschaften.

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