Die 1921 gegründeten Musiktage, die jährlich vom Südwestrundfunk (SWR) organisiert werden, gelten als das weltweit älteste und renommierteste Festival für Neue Musik. Bis Sonntag kommen 28 Uraufführungen von Komponisten aus 15 Nationen auf die Bühne.
?Technik und Elektronik spielen eine unverändert große Rolle. Wobei sich jedoch in unserer von technischen Medien beherrschten Zeit das Verhältnis von Mensch und Musik zur Maschine wandelt?, sagte der 60 Jahre alte Köhler, der die Musiktage seit 1992 leitet. ?Die Frage ist, ob wir uns in einer Situation befinden, in der das Mediale das Ästhetische bereits überlagert, was zu erheblichen Veränderungen im künstlerischen Wertesystem führen würde.?
Dieser Debatte stellten sich die Musiktage. ?Ausgangspunkt sind neue Ensembleformationen, die sich nicht mehr aus historischen Beweggründen zusammengefunden haben, sondern auf einen frischen Mix aus akustischen Instrumenten auf der einen Seite und elektronischen Maschinen auf der anderen setzen.? Zum Einsatz kamen häufig Spezialmikrofone, Videotechnik, Licht und andere Medien.
?Die Lust am Experiment bestimmt das Programm des diesjährigen Festivals?, sagte Köhler weiter. ?Der Drang und die Begeisterung daran, Musik immer wieder neu zu erfinden, ist noch immer aktuell.? Davon profitiere die Musik, aber auch das Festival. Es registriere eine unverändert hohe Zahl von Bewerbungen. Dies gelte auch für die kommenden Jahre. Die Erfahrung zeige, dass sich viele der in Donaueschingen erstmals präsentierten Ideen langfristig im allgemeinen Musikleben durchsetzten einige scheiterten aber auch.
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