domingo, 21 de octubre de 2012

Musik: Katharina Wagners „Ring“ in Argentinien unsicher - FOCUS Online

Die Regisseurin hatte die Arbeit diese Woche vorerst abgebrochen. Theater-Intendant Pedro Pablo García Caffi erklärte der Nachrichtenagentur dpa am Freitag, er erwarte die Wagner-Urenkelin zum Beginn der Orchester-Proben am kommenden Dienstag. Die Premiere solle wie vorgesehen am 27. November sein.

Katharina Wagner war diese Woche zu einem Blitzbesuch in Buenos Aires. ?Wir haben leider Bedingungen vorgefunden, unter denen man nicht arbeiten konnte – also überhaupt nicht?, sagte sie am Freitag in Bayreuth der dpa und bestätigte einen Bericht der ?Frankfurter Allgemeinen Zeitung? (FAZ). ?Es war kein Probenaufbau da, ich hätte mit den Sängern keine einzige Szene proben können, es war kein Kostüm angefangen und keine Perücke.? Die Urenkelin Richard Wagners flog noch am selben Abend zurück nach Deutschland.

García Caffi unterstrich indessen, dass die Proben normal laufen, fast alle Sänger bereits in Buenos Aires eingetroffen seien und 85 Prozenz des Bühnenbilds fertiggestellt worden sei. Die Kostüme müssten noch in Anwesenheit der Sänger genau angepasst werden.

Unterdessen soll die Argentinierin Valentina Carrasco nach einem Bericht der Zeitung ?Página/12? angesprochen worden sein, um im Fall eines Ausfalls von Katharina Wagner die Regie zu übernehmen. Das Theater wollte hierzu zunächst keine Stellung nehmen. Carrasco arbeitet seit über zehn Jahren mit der katalanischen Gruppe Fura dels Baus. Im Mai hatte sie zusammen mit Alex Ollé die Regie der Oper ?Oedipe? von George Enescu im Teatro Colón übernommen.

Geplant ist, Richard Wagners ?Ring des Nibelungen? in einer Kompaktversion Cord Garbens mit einer Länge von sieben Stunden an einem Tag aufzuführen. Normalerweise beträgt die Aufführungsdauer etwa 16 Stunden, verteilt auf vier Abende.

Katharina Wagner sagte, sie habe nun eine E-Mail an den Intendanten des Teatro Colón geschrieben – mit der Bitte, Bescheid zu geben, sobald die Probenbedingungen stimmten. Bislang habe er aber nicht reagiert. Von ihrer Seite sei das Projekt keinesfalls gestorben, betonte die Wagner-Urenkelin.

?Ich habe keine Zweifel an dem Projekt an sich, aber man muss natürlich irgendwie anfangen zu zweifeln, wenn man nicht mal auf die Frage, wann man arbeiten darf, eine Reaktion bekommt.? Inzwischen renne einfach die Probenzeit davon. ?Es wäre ein adäquater Vorschlag, die Premiere nach hinten zu schieben?, sagte die 34-Jährige. ?Realistisch ist das, was fehlte, nicht in zwei Tagen herzustellen.?

Die Arbeit mit dem renommierten Opernhaus in der argentinischen Hauptstadt sei von Anfang an nicht ganz leicht gewesen. An einige Beteiligte seien keine Verträge und auch keine Einladungen verschickt worden, sagte Wagner. Darum hätten manche kein Arbeitsvisum bekommen.

Der Intendant García Caffi bestritt die Behauptungen der Regisseurin. Es sei zwar auf Anweisung der Stadtregierung, von der das Teatro Colón abhängt, eine Etatkürzung vorgenommen worden, wegen der zwei der anfangs geplanten vier Aufführungen gestrichen werden mussten. Vor knapp zwei Monaten seien jedoch alle Verträge neu ausgehandelt worden, sagte er im Gespräch mit dpa. Alle Vorauszahlungen, einschließlich an Katharina Wagner, seien pünktlich überwiesen worden.

Die Einfuhr von Materialien für das komplexe Bühnenbild und die 400 Kostüme sei wegen Importhindernissen kompliziert gewesen, räumte García Caffi ein. Man habe aber mit den Verantwortlichen auf dem heimischen Markt entsprechende Materialien einkaufen können

Nur Dirigent Julien Salemkour sei nicht mehr von der Partie. Nach einem Konzert des Franzosen im vergangenen August im Teatro Colón habe man nach Alternativen gesucht. ?Es war nicht was wir erwarteten?, sagte der Theater-Intendant zu Salemkour. An seiner Stelle tritt jetzt der Österreicher Roberto Paternostro an den Pult.

?Wir warten jetzt einfach ab?, sagte Katharina Wagner. Sie habe auch in Deutschland genug zu tun. Am 11. November inszeniert sie im Presswerk des Ingolstädter Autobauers Audi einen Festakt zum 50-jährigen Bestehen des Audi-Kulturprogramms.

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