miércoles, 26 de junio de 2013

Internetseekabel TAT-14 | Laufen auch meine Daten übers abgehörte Seekabel? - BILD

Norden – Es ist das berühmteste Kabel der Welt. Die Glasfaserverbindung „TAT-14" sorgt für eine brisante Spionage-Affäre: Der britische Geheimdienst GCHQ soll im Rahmen seines „Tempora"-Spitzelprogramms jenes Kabel angezapft haben, das Deutschland mit dem Internet verbindet. Das berichten „Süddeutsche Zeitung" und NDR unter Berufung auf Unterlagen des flüchtigen US-Geheimdienstlers Edward Snowden.

BILD.de hat das Kabel gefunden, das für Spannung zwischen Deutschland und Großbritannien sorgt.

Langer Weg nach Westen

Ein kleiner Ort namens Norden (25 000 Einwohner) an der Nordseeküste Ostfriesland ist unser Tor zur digitalen Welt. Hier unterm Deich beginnt TAT-14 seinen 15 295 Kilometer langen Weg vom deutschen Festland durch Nordsee und Atlantik bis in die USA. Bis zu 7000 Meter tief liegt es in Furchen vergraben auf dem Meeresboden.

Auf ihrer Route machen unsere Daten Halt in England. Laut „SZ" könnte der britische Geheimdienst hier Zugriff auf 80 Prozent der deutschen Daten erhalten haben.

Fünf Zentimeter Internet

Denn wer das fünf Zentimeter dicke Kabel anfasst, hält das Internet buchstäblich in der Hand. Zwei Terabit fließen sekündlich durch die Leitung. „So ziemlich alles, was wir Deutschen im Internet machen, sagt Jürgen Ridder (60) zu BILD.de. Ridder ist Leiter der Seekabelendstelle der Deutschen Telekom. In der Verteilerstation, ein unscheinbarer Betonbau in einer Seitenstraße, drei Kilometer hinter dem Deich kommt TAT-14 aus der Wand und wird über regionale Knotenpunkte zum Nutzer geleitet.

Laut Wikileaks ist die Seekabelendstelle sogar ein potenzielles Ziel für Terroranschläge in Deutschland.

Die Telekom hat nichts bemerkt

Hat die Telekom die Spitzelaktion bemerkt? „Uns liegen aktuell keine Erkenntnisse zu Tempora vor", sagt Sprecherin Stefanie Halle. Die Telekom gehört einem weltweiten Konsortium aus 50 Telekommunikationsfirmen an, denen das TAT-14-Kabel gehört. Laut „SZ" sollen Vodafone und British Telecommunications den Zugang für den GCHQ gelegt haben. Beide Unternehmen kommentierten die Vorwürfe gegenüber BILD.de nicht.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) fordert in einem Brief an ihren britischen Amtskollegen Christopher Grayling und an Innenministerin Theresa May Aufklärung über die Spitzelaktion.

Sind meine Daten auch betroffen?

Viele Internetnutzer fragen sich nun: Laufen auch meine Daten über das abgehörte Seekabel? Tatsächlich ist das sehr wahrscheinlich, vor allem wenn man Internetseiten oder Dienste nutzt, deren Server in den USA stehen.

Beispiel E-Mail-Versand: Nachdem der Service-Provider (etwa 1&1 oder die Telekom) die Verbindung des heimischen Computers zum Internet hergestellt hat, wird die E-Mail zunächst auf den Server des Mail-Anbieters (etwa GMX, Yahoo, Gmail) übertragen.

Sebastian Barchnicki vom Institut für Internet-Sicherheit in Gelsenkirchen: „Der E-Mail-Anbieter prüft nun, wohin die Mail versendet werden soll, adressiert sie an den Server des Empfängers, quasi dessen Briefkasten, und bringt sie auf die Reise."

Daten legen in Sekunden Tausende Kilometer zurück

Über Knotenpunkte wird die Nachricht vom Server des Mail-Anbieters zum Server des Empfängers geschickt. Das geschieht meist über Glasfaserkabel wie das Seekabel TAT-14. In wenigen Sekunden bringen die Daten Tausende Kilometer hinter sich.

So ist es gut möglich, dass eine E-Mail an einen Server in den USA auch den Knotenpunkt im britischen Bude passiert, in dem die Abhöraktionen stattfinden sollen.

Auch ist es denkbar, dass Daten den Weg über das Nordamerika-Kabel nehmen, selbst wenn das nicht ihr Ziel ist. Denn wenn ein Knotenpunkt verstopft oder überlastet ist, wird ein anderer gewählt. So kommen Daten womöglich mit einem Umweg über die Abhöreinrichtung ans Ziel.

Einen Internet-Knotenpunkt abzuhören oder die Glasfaserkabel anzuzapfen, sei problemlos möglich, meinen Experten. „Man muss sich eine E-Mail wie eine Postkarte vorstellen", erklärt Barchnicki. „Auf dem Weg zum Empfänger kann sie jeder lesen."

No hay comentarios:

Publicar un comentario