Seit seiner Entlassung als bulgarischer Nationaltrainer im September 2011 ist Lothar Matthäus auf Jobsuche. Da kann ein bisschen PR in eigener Sache nicht schaden, schließlich muss man ja im Gespräch bleiben.
Zuletzt kündigte der deutsche Rekordnationalspieler (150 Einsätze) auf seiner Facebook-Seite sein Comeback an. Am 31. Mai postete er dort ein Bild, auf dem er einen Zettel mit dem Text "Für 1 Mio. Mal 'Gefällt mir' spiele ich wieder!" in die Kamera hält. Dazu schrieb er: "Grüßt Euch, Freunde! Schafft ihr das??? ;-) Unterstützt mich mit Euren Likes!!!"
Das Magazin "11 Freunde" feuert ihn an: "Mach et, Lothar!" Und auch wir von der "Welt" berichteten darüber und wünschten ganz ehrlich: "Viel Glück, Loddar!" Zahlreiche andere Medien schrieben über das angebliche Comeback des Weltmeisters von 1990.
Sein Millionen-Ziel hat der 52-Jährige nach zwei Wochen deutlich verfehlt: Zwar schaffte er in den ersten 24 Stunden beachtliche 250.000 neue Likes, doch danach ebbte die Begeisterung deutlich ab. Am Freitagvormittag (14.6.) um 10.15 Uhr hatten "nur" 378.636 Fans seinen Vorschlag unterstützt. Und die könnten sich jetzt ziemlich verschaukelt vorkommen: Denn am Donnerstagnachmittag outete Matthäus selbst die ganze Aktion als Werbegag.
Freundschaftsspiel für Lottoanbieter
"Grandios!!! Über 360.000 Facebook-Fans wollen mich spielen sehen, ich bin begeistert!!! Auch wenn wir die Million nicht holen, für EUCH spiele ich wieder – als Dank für Eure Unterstützung!!!", schrieb Matthäus auf seiner Facebook-Seite und postete dazu diesen Link. Dort können sich Matthäus-Follower zwar für eine Partie mit Matthäus anmelden – allerdings ein Freundschaftsspiel für einen Lotto-Anbieter, für den die ganze Aktion werben soll. Beide Teams werden sich aus Matthäus' Facebook-Fans zusammensetzen.
Die Firma freute sich in einer Pressemitteilung, dass Matthäus nun "seine Laufbahn mit Deutschlands Glücksspiel Nummer eins" fortsetze. Und zwar als Markenbotschafter und Werbegesicht der Lottofirma.
Der Kick hätte also offenbar auf jeden Fall stattgefunden, selbst wenn nur 2000 Menschen Matthäus ihre Facebook-Symapathie bekundet hätte. Vertrag ist schließlich Vertrag.
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