martes, 25 de diciembre de 2012

Feierlichkeiten im Vatikan: Weihnachtsgrüße via Twitter - tagesschau.de

Ausland Feierlichkeiten im Vatikan

Es ist bereits das achte Weihnachtsfest für Papst Benedikt XVI., doch es gibt eine Neuerung: Zum ersten Mal verschickt das Kirchenoberhaupt Weihnachtsgrüße via Twitter. Am Abend begann die Mitternachtsmesse im Petersdom - wegen der angeschlagenen Gesundheit des Papstes schon um 22 Uhr..

Von Stefan Troendle, ARD-Hörfunkstudio Rom

"Als Brüder und Schwestern Christi möchten wir unseren Mitmenschen seine Liebe und Gegenwart weiterschenken, besonders den Kranken, den Notleidenden und Bedürftigen. Allen wünsche ich ein frohes, gnadenreiches Weihnachtsfest." Das waren die Worte Benedikts XVI. beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Auf Italienisch erwähnte er auch noch Häftlinge, möglicherweise eine kleine Anspielung, da der Papst selbst seinen im Vatikan wegen Dokumentendiebstahls in Haft sitzenden ehemaligen Kammerdiener kürzlich begnadigt hat.

"Das hat ihn getroffen"

Papst Benedikt XVI. mit seinem früheren Kammerdiener Paolo Gabriele (Foto: AFP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Papst Benedikt XVI. begnadigte seinen früheren Kammerdiener Paolo Gabriele. ]
Der Vatileaks-Skandal - für den Kirchenstaat war er eines der beherrschenden Themen dieses Jahres. Der Vatikan kam nicht aus den Schlagzeilen, denn Paolo Gabriele hatte, bis er erwischt wurde, jede Menge vertrauliche Dokumenten an Journalisten weitergegeben. Einer hatte daraus sogar ein Enthüllungs-Buch über Vatikan und Papst verfasst. Der Abtprimas des Benediktinerordens, Notker Wolf, meint dazu: "Ich bin überzeugt, dass ihn das persönlich maßlos getroffen hat. Mich würde so was auch menschlich treffen, wenn einer der engsten Mitarbeiter einen so enttäuscht, obwohl der ja angeblich dem Heiligen Vater helfen wollte. Er wollte zeigen, wie er hintergangen wird."

Derjenige, der den Papst hintergangen hat, muss nun nach der Begnadigung den Vatikan verlassen. Vatikansprecher Federico Lombardi betonte jedoch, dass man sich trotzdem weiter um Gabriele sorge: "Nach dieser Verurteilung kann Herr Gabriele nicht mehr in den Niederlassungen des Heiligen Stuhls arbeiten. Seine Arbeit kann er ja nicht weiter machen und im Vatikan wohnen kann er auch nicht mehr." Man sei sich aber auch seiner familiären Situation bewusst und sehe das Wohlwollen, mit dem sich der Papst sich in die Situation eingeschaltet habe. "Also wird er ein Angebot bekommen, eine Unterkunft und eine Beschäftigung - aber nicht innerhalb des Vatikans." Dieses traurige Kapitel sei damit abgeschlossen, betont Lombardi.

Mitternachtsmesse um 22 Uhr

Viel Ruhe und Besinnung dürfte sein oberster Chef bei seinem achten Weihnachtsfest als Papst in den kommenden Tagen aber trotzdem nicht finden. Daher tut man im Vatikan alles, was Benedikt XVI. ein bisschen mehr Erholung ermöglicht. So begann die traditionelle Mitternachtsmesse im Petersdom auch in diesem Jahr zwei Stunden früher als üblich, also um 22 Uhr, da morgen Mittag bereits seine Weihnachtsbotschaft zu Frieden und Gerechtigkeit in den Krisenregionen der Welt und der Segen Urbi et Orbi ansteht.

Zum ersten Mal wird Benedikt XVI. seine Weihnachtsgrüße wohl auch über seinen vor kurzem eingerichteten Twitter-Account verbreiten. Auch Heiligabend wird der Papst wieder das "Papamobil für drinnen" benutzen, die rollbare Plattform, die er beim Einzug in den Petersdom besteigt, wenn er schwere Meßgewänder trägt. Denn das Laufen fällt ihm zunehmend schwerer, seit Anfang des Jahres benutzt er einen Gehstock auch in der Öffentlichkeit. Gesundheitlich sei er trotzdem in Ordnung, sagte sein Bruder Georg, die Einschränkungen des Alters seien erträglich.

Besuch vom Bruder

Erst zwei Tage nach Weihnachten wird Papst Benedikt ein paar private Momente finden, wenn ihn sein Bruder im Vatikan besucht um ein bisschen nachzufeiern. Das war immer schon so, sagt Georg Ratzinger: "Das Fest haben wir am jeweiligen Wohnort gefeiert. Dann nach den Feiertagen am 28. Dezember ist der Reisetag. Dann fährt man zum zweiten Weihnachten, der Christbaum wird angezündet, Plätzchen sind bereit, Weihnachtslieder werden gesungen, vor allem natürlich die deutschen Lieder."

Einen Tag später schon hat Benedikt XVI. weitere Verpflichtungen. Er leitet dann das Gebet beim ökumenischen europäischen Gebetstreffen von Taizé, das dieses Jahr in Rom stattfindet.

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