miércoles, 19 de diciembre de 2012

Neue Richtlinien bei Instagram ermöglichen Datenweitergabe an Facebook - Spiegel Online

Noch vor einer Woche freuten sich Instagram-Nutzer ber einen neuen Filter, jetzt folgen weniger angenehme Nachrichten: Der Fotofilter-Dienst hat am Montag neue Richtlinien verffentlicht, die ab dem 16. Januar gelten - und fr den Nutzer kaum Vorteile mit sich bringen. Unter anderem will Instagram knftig Nutzerdaten an Facebook weitergeben, "um leichter als Teil von Facebook zu funktionieren". Konkret soll damit laut Ankndigung beispielsweise Spam effektiver bekmpft werden knnen.

Knackpunkt der neuen Richtlinien ist aber eine Passage, die den Umgang mit den Nutzerdaten behandelt. Im zweiten Abschnitt des Punktes "Rights" sichert sich der Fotodienst unter anderem die Mglichkeit, die Fotoaufnahmen von Nutzern anderen Firmen fr Werbezwecke zur Verfgung zu stellen. Auf dieser Basis knnten bald mglicherweise selbstgemachte Fotos samt Nutzernamen in Anzeigen bei Facebook auftauchen.

Im dritten Abschnitt des Texts betont Instagram, dass es bezahlte Inhalte nicht immer als solche kenntlich macht. Ein weiterer Unterschied zu den alten Richtlinien ist ein Absatz der "Basic Terms": Dort gibt Instagram vor, dass die Nutzerinfos bei der Registrierung oder spter "wahr, zutreffend, aktuell und komplett" sein sollen.

Die ersten Einschtzungen vieler Medien lesen sich kritisch: "Bei Instagram sind Sie offiziell im Angebot", titelt beispielsweise Buzzfeed.com, das Magazin "Wired" erklrt seinen Lesern vorsorglich, wie sie ihre Fotos sichern und ihren Account lschen knnen. "The Atlantic" erinnert daran, dass es fr den Nutzer meistens doch von Vorteil ist, wenn Software etwas kostet und nicht auf Werbefinanzierung angewiesen ist.

Auch in den sozialen Medien ist die nderung heute Thema - in berwiegend hchst kritischem Tonfall wird ber Instagram gesprochen und geschimpft. #Instagram ist am Dienstagabend das meistdiskutierte Thema bei Twitter. Selbst prominente Nutzer beschweren sich ber die Entscheidung. CNN-Moderartor Anderson Cooper etwa twitterte: "Instagram kann jetzt jedermanns Fotos fr Werbung nutzen? Ohne Einwilligung? Also wirklich! Gibt es eine andere Foto-App die die Leute emfpehlen knnen?" Cooper hat fast 3,5 Millionen Follower, und seine Beschwerde ist nur eine von Tausenden. Kritik wie diese drfte Instagram und dem Mutterkonzern Facebook gar nicht gefallen. Ein Nutzer empfahl Cooper, sich einen Account bei der Traditions-Fotoplattform Flickr zuzulegen, und zwar einen bezahlten: "Dann sind Sie der Kunde, nicht das Produkt."

Mit seinen Richtlinien orientiert sich Instagram an Facebook, zu dem der Fotodienst seit dem Herbst gehrt. Im sozialen Netzwerk heit es in der "Erklrung der Rechte und Pflichten" zu Werbeanzeigen hnlich: "Du kannst ber deine Privatsphre-Einstellungen einschrnken, inwiefern dein Name und dein Profilbild mit kommerziellen, gesponserten oder verwandten Inhalten (wie z. B. der Marke, die dir gefllt) verbunden werden knnen [?]. "Du erteilst uns die Erlaubnis, vorbehaltlich der von dir festgelegten Einschrnkungen, deinen Namen und dein Profilbild in Verbindung mit diesen Inhalten zu verwenden."

Die Richtlinienreform drfte Instagram bessere Vermarktungschancen bieten, der Service ist fr seine mehr als 100 Millionen Nutzer bislang kostenlos. Eine Mglichkeit, den neuen Richtlinien zu widersprechen, gibt es nicht. Wer sich bei Instagram einloggt, akzeptiert die neuen Regeln, fasst die "New York Times" zusammen. Die Alternative sei schlicht, die Software nicht mehr zu nutzen. Fotos, die vor dem 16. Januar verffentlicht wurden, sollen die nderungen nicht betreffen.

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