sábado, 29 de diciembre de 2012

Mord im Zeitalter von Facebook - DIE WELT

Harry Weingarten ist dreißig Jahre alt und eine Nervensäge. Dabei will der Angestellte einer kleinen Firma, die Druckerpatronen neu befüllt, nur geliebt werden. Und zwar von Miriam, seiner Ex-Freundin, die er durch sein bizarres Verhalten in die Flucht getrieben hat. Dass es nicht ganz in Ordnung war, zu verschwinden und sie mit seinem demenzkranken Vater und einer überforderten Mutter allein zu lassen, gibt er zu. Aber nun ist Miriam mit Ben zusammen und beide sind bei Facebook. Auch der eifersüchtige Harry hat sich bald einen Account eingerichtet, so dass er das neue Liebesglück in Echtzeit verfolgen kann. Lange geht das nicht gut. Seine digitalen Annäherungsversuche scheitern ebenso wie das Vorhaben, das soziale Netzwerk für Marketingzwecke zu nutzen. In der analogen Welt ergeht es ihm nicht besser. Um sich den Plagegeist vom Leib zu schaffen, lässt Ben ihn verprügeln. Aber Harry schmiedet Rachepläne. Kurze Zeit später ist sein Nebenbuhler tot, die Polizei steht vor der Tür. Geldmachers Debüt ist der erste Versuch, das Phänomen Facebook literarisch darzustellen. Und er ist ihr gelungen. Tatsächlich eignet sich das Genre des Psychothrillers für eine Exkursion in die Welt des sozialen Netzwerkes, geht es doch auch hier um die Zerbrechlichkeit menschlicher Identität.

Christiane Geldmacher: Love@Miriam. Bookspot, München. 219 S., 14,80 €.

No hay comentarios:

Publicar un comentario