Mit der Einführung des Behindertengleichstellungsgesetzes im Jahr 2002 wurden in Deutschland Instrumente zur Umsetzung von Barrierefreiheit etabliert – auch für die Medien. So sollen die öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender barrierefreie Angebote vermehrt aufnehmen. Internetauftritte und -angebote des Bundes sind technisch so zu gestalten, dass sie von Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt genutzt werden können.
So sieht die 2008 erneuerte Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung vor, dass die Behörden Informationen für gehörlose und hörbehinderte sowie lern- und geistig behinderte Menschen in Gebärdensprache sowie in leicht verständlicher Sprache zur Verfügung stellen. Außerdem fordert die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008 in den Artikeln 9 und 21 den gleichberechtigten Zugang zu Kommunikationstechnologien und gleiche Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung.
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, bemängelt jedoch das Tempo bei der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention. Das Unterstützungssystem für Menschen mit Behinderung sei weiter auf Trennung ausgerichtet.
So sei auch das Internet noch nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich: Die rund 7,3 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland – von denen Schätzungen zufolge etwa 80 Prozent das Internet nutzen – könnten demnach oft nur mit großer Mühe und hohem Zeitaufwand an gewünschte Informationen im Netz gelangen.
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