jueves, 15 de noviembre de 2012

Facebook-Aktie übersteht den Tag der Wahrheit - DIE WELT

Er galt als der Tag der Wahrheit und diesen hat Facebook heute gut gemeistert. Zur Wahl aufgerufen waren nicht weniger als 4331 Facebook-Mitarbeiter und Millionen von Börsianern. Das Ergebnis ist eindeutig, wie sich am Aktienkurs ablesen lässt.

Der schoss an diesem Mittwoch in der Spitze elf Prozent nach oben. Und geht es nach den Experten, könnte das Plus erst der Anfang sein.

Seit heute dürfen die normalen Mitarbeiter des sozialen Netzwerks ihre Aktien verkaufen, die sie beim Börsengang des Unternehmens zugeteilt bekamen. 180 Tage nach dem Start an der US-Technologiebörse Nasdaq liefen die letzten Beschränkungen für insbesamt 804 Millionen Anteilscheine ab.

Viele Mitarbeiter halten ihre Aktien weiter

Nicht wenige rechneten daher damit, dass die Mitarbeiter umgehend Kasse machen könnten und der Markt mit Facebook-Aktien überschwemmt würde. Schließlich können mit den gut 800 Millionen Aktien nun ein Drittel mehr Papiere an der Börse frei gehandelt werden. Solche Haltefristen sind nichts ungewöhnliches bei einem Börsengang. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Insider ihre Aktien zu schnell abstoßen.

Facebook-Aktien starteten mit einem leichten Plus in den Handel. Als sich abzeichnete, dass die Verkaufswelle ausbleibt, setzte plötzlich ein regelrechter Kaufrausch ein und die Papiere gewannen kräftig an Wert. Es ist das stärkste Tagesgewinn der Facebook-Aktie seit Ende Oktober. Nach der Veröffentlichung guter Quartalszahlen hatte die Aktie damals 19 Prozent zugelegt.

"Anscheinend haben viele institutionelle Investoren nur darauf gewartet, dass sich die Unsicherheit um die mögliche Aktienschwemme legt, und greifen nun zu", sagt Brian Wiener, Analyst bei Pivotal Research Group. "Angesichts der zuletzt überzeugenden Geschäftszahlen und des gedrückten Aktienkurses ist diese Reaktion nachvollziehbar."

Wichtiges Vertrauenssignal für Facebook-Aktie

Für Facebook, das völlig verpatzten Start an der Börse hinlegte und seither bei Anlegern keinen rechten Fuß mehr auf den Boden bekommen hat, ist das ein wichtiges Vertrauenssignal in zweierlei Hinsicht. Wenn nun wieder Investoren die Aktie anfassen, ist möglicherweise ein Boden bei der Aktie endlich gefunden. Noch wichtiger aber. Wenn jetzt die Mitarbeiter ihre Aktien behalten, ist das ein Signal dafür, dass sie Vertrauen in die Zukunft des sozialen Netzwerks haben. Denn wer könnte besser die Chancen eines Unternehmens einschätzen als die eigenen Mitarbeiter. Solche Insider-Transaktionen gelten daher als zusätzliches Signal für die Märkte.

Doch auch die heutige Kurshausse kann nichts daran ändern, dass die Aktie seit dem Börsengang im Mai fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hat. Das Unternehmen, das zu besten Zeiten 100 Milliarden Dollar wert war, bringt es gerade noch auf 46 Milliarden Dollar.

Geht es nach den Analysten, hat die Aktie weiteres Potenzial. Im Durchschnitt taxieren die Profis den fairen Wert der Anteilscheine auf 30 Dollar, also 50 Prozent über dem aktuellen Kurs. Optimisten wie der renommierte Piper-Jaffray-Internet-Analyst Eugene Munster trauen der Aktie sogar eine Kursverdoppelung zu. Nachdem nun die Haltefrist für die 800 Millionen Anteilscheine ausgelaufen ist, könnte die unter dem Kürzel FB an der Nasdaq notierte Aktie nun ihr wahres Potenzial entfalten. Unmittelbar nach dem heutigen Börsenstart trommelten zwei Brokerhäuser für Facebook. Victor Anthony von Topeka Capital Markets hält 34 Dollar für möglich.

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