sábado, 15 de diciembre de 2012

Namenssuche Facebook macht Verstecken unmöglich - Spiegel Online

Hamburg - Manchmal ist es von Vorteil, wenn andere Menschen nicht wissen, was man auf Facebook treibt, oder dass man berhaupt angemeldet ist. So bleibt einem beispielsweise das Nachdenken erspart, welche Freundschaftseinladung man annimmt und welche nicht - Stichwort Lehrer, Chef, Ex-Partner. In Zukunft knnten aber auch besonders vorsichtige Facebook-Nutzer fter vor derartige Entscheidungen gestellt werden.

Facebook streicht eine datenschutzfreundliche Funktion komplett aus seinem Angebot. Bislang konnte jeder Nutzer frei bestimmen, ob und von welchen Nutzergruppen er unter seinem Namen ber die Facebook-Suche auffindbar ist.

Facebook-Standard: Offen fr alle Suchmaschinen

Knftig soll das nicht mehr mglich sein. Weil Nutzer auch auf vielen anderen Wegen auffindbar sind, habe die Funktion ein "falsches Sicherheitsgefhl" vermittelt, sagte ein Facebook-Mitarbeiter gegenber mashable.com. Die Aussage stimmt, denn Facebook behandelt seit einiger Zeit den Namen jedes Nutzers grundstzlich als ffentlich zugngliche Information, die in der Standardeinstellung zudem auch ber externe Suchmaschinen abrufbar ist.

In Facebooks offizieller Erluterung heit es, das soziale Netzwerk habe die Funktion fr alle Nutzer abgeschaltet, die sie sowieso nicht aktiviert hatten. Bei Personen, die sie nutzen, soll sie in den kommenden Wochen eingestellt werden. Die "New York Times" zitiert Facebooks Produktchef, der von einem einstelligen Prozentsatz Betroffener spricht - was angesichts einer Milliarde Facebook-Nutzer noch immer Millionen Menschen sind.

Facebook begrndet Privatsphreverlust mit Verlust der Privatsphre

Damit besttigt Facebook die Faustregel vieler Usability-Experten: Die berwiegende Mehrheit der Nutzer akzeptiert die Voreinstellungen. Was Facebook als Standard vorgibt, wird von der Mehrheit so genutzt. Deshalb ist die Argumention Facebooks abenteuerlich: Das Netzwerk gibt Einstellungen vor, die Mehrheit der Nutzer ndert sie nicht, deshalb wird die Wahlfreiheit abgeschafft. Htte Facebook die eingeschrnkte Suche als Voreinstellung festgelegt, wre wahrscheinlich auch nur eine Minderheit davon abgewichen.

Da im grten sozialen Netzwerk Klarnamenzwang herrscht, knnen sich knftig also alle Facebook-Nutzer gegenseitig finden - und in der Regel mindestens die Chronikseite samt Profilfoto und Titelbild sehen. Auerdem ist bei Facebook die Freundesliste standardmig ffentlich - wer einen Namen kennt, findet so Facebookfreunde, Portrtfotos und alles andere, was die Firma sonst noch als ffentliche Informationen deklariert.

"Verstecken ist nicht mehr", titelt Zeit Online zu der nderung. Die "New York Times" kommentiert die verschwundene Einstellung mit einer Anspielung auf die Bibel: "But when Facebook giveth, Facebook taketh away." Auf eine Technik-Konferenz im September verweist die BBC: Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte dort angekndigt, eine Suchmaschine zu entwickeln, das Streichen der Option knnte ein Vorbote dieses Projekts sein.

Ob man Freundschaftseinstellungen unbekannter Nutzer erhalten kann oder ob man via Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu finden ist, kann man in den Privatsphre-Einstellungen brigens weiterhin bestimmen. Auerdem lassen sich andere Nutzer blockieren. Will jemand, den man blockiert hat, das entsprechende Profil aufrufen, sieht er nur die Meldung: "Die von dir angeforderte Seite konnte nicht gefunden werden."

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