lunes, 21 de octubre de 2013

Bayerische Stadt stellt Raser an Facebook-Pranger - DIE WELT

Eine dunkle Audi-Limousine rast mit 96 Kilometern in der Stunde durch das beschauliche 12.000-Seelen-Städtchen Abensberg in Niederbayern. Erlaubt sind 50 km/h. Das wäre an sich nichts besonderes, aber das Radarfoto steht jetzt als "Raser des Monats" auf einer Pinnwand im sozialen Netzwerk Facebook. Verfremdet sind nur das Gesicht des Fahrers und das Kennzeichen.

Die speziellen Alufelgen und der Hinweis, es handle sich um einen Fahrer aus Regensburg, lassen Schlüsse zu – zumindest, wenn man den "Raser des Monats" und sein Auto kennt. "Ein Pranger wie im Mittelalter", werfen Autofahrer der Stadtverwaltung vor, im Internet hagelt es wüste Beschimpfungen.

Dass in Bayern gerne geblitzt wird, bewies vergangene Woche auch Innenminister Joachim Herrmann. Er verlängerte kurzerhand den bundesweiten Blitzmarathon in Bayern von einem Tag auf eine Woche. 7500 Raser wurden erwischt, der Schnellste fuhr 193 km/h – erlaubt sind 100 km/h.

"Wir blitzen bei Schulen und Kindergärten"

Einer, der selbst immer wieder als Innenminister gehandelt wurde, ist Uwe Brandl, Bürgermeister von Abensberg, Präsident des Gemeindetages und damit nicht irgendein Bürgermeister. Weil die Beschimpfungen so schlimm wurden, liebäugelten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung schon mit der Abschaffung des "Facebook-Prangers". Aber Brandl bleibt hart. "Auf jeder Bürgerversammlung werde ich auf Raser hingewiesen, wir kommen mit dem Blitzen schon gar nicht mehr nach", sagt der Bürgermeister. "Wenn wir die Geschwindigkeit überwachen, hat das eine Halbwertszeit von zwei, drei Tagen, dann ist es wieder das Gleiche."

Die Aufregung im Internet versteht Brandl überhaupt nicht: "Wir blitzen bei Schulen und Kindergärten. Wenn da ein Kind überfahren wird – dann ist die Aufregung groß und alle fragen: Warum habt ihr nichts getan?"

Eines hat die Aktion auf Facebook jedenfalls erreicht. Abensberg ist in aller Munde. Bereits wer das Ortschild sieht, weiß: Hier wird kräftig geblitzt. Vielleicht macht das ja schon die Straßen sicherer.

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