martes, 8 de octubre de 2013

Kampf um Kunden – und gegen das Internet - Derwesten.de

Hagen. Das Problem ist nicht neu: Der Umsatzkuchen, der im Einzelhandel zu verteilen ist, wächst kaum noch, aber das Internet nimmt sich einen immer größeren Anteil davon. Der stationäre Handel bekommt Probleme – „die Kundenfrequenz in der Region ist geringer geworden", berichtet Karina Brühmann vom Einzelhandelsverband Südwestfalen in Hagen. Dafür sei ist nicht nur der soziale Wandel verantwortlich, sondern ein „verändertes Einkaufsverhalten". Die Kunden kauften viel bedarfsorientierter als früher, und wenn es die gewünschte Jacke oder Bluse nicht gebe, gehe man wieder.

Das Internet wird zunehmend zur Alternative, wenn der Einkaufsdrang zum Bedürfnis wird, beobachten Marktforscher seit längerem. Dazu tendieren eher einkommensstarke Haushalte. Ist das auch in Südwestfalen so, wo es vor allem gesunden Handels-Mittelstand gibt? „Auch im südwestfälischen Handel hat das Internet Zuwächse", sagt Brühmann, „wenn auch nicht so rasant wie anderswo." Und: Der Textil- und Schuhbereich habe den Buchhandel inzwischen eingeholt.

Aber auch nicht so ganz, weiß Friedrich Danne, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes und Inhaber einer Schuhkette mit Hauptsitz Brilon. „Unser Hauptwettbewerber im Internet heißt Zalando", sagt er, „aber die haben ein Problem: Die Ware ist superlange unterwegs, und die Kosten laufen aus dem Ruder. Die Kunden finden es besser, die Schuhe im Laden zu probieren und wollen sie nicht dreimal zurückschicken, wenn sie nicht passen." Sein Fazit: Der Schuhbereich ist nicht so betroffen - „das ist ein emotionales Thema, und davon profitieren wir." Auch wenn Kunden sich im Laden beraten lassen und dann um den Internet-Preis feilschen, ist das für Danne kein großes Problem. Der Preis spiele nicht die entscheidende Rolle. „Manchmal geben wir nach."

Christian Leisse, Vorsitzender des Gewerbevereins Brilon, sieht das Thema Internet-Konkurrenz „total entspannt". Wichtig bleibe das Einkaufserlebnis. Wenn sich zudem noch etwas an den kostenlosen Rücksendungen ändere, „dann wird sich das zurück entwickeln", zeigt sich Leisse überzeugt. Anders sei das in Bereichen wie Musik, Elektro oder Unterhaltungselektronik, wo aber in der Region keine ganz großen Anbieter vertreten seien.

Intelligente Verknüpfung

Für Karina Brühmann ist daher die intelligente Verknüpfung von stationärem Handel und Internet das Thema der Zukunft. Händlerverbände böten Dienstleistungen rund um ein Internet-Produkt an, Buchhändler machten eigene Besprechungen und Hitlisten. Eines scheint gewiss: Die Waren nur hinlegen und abwarten – das funktioniert heute nicht mehr.

Stefan Pohl

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