sábado, 31 de agosto de 2013

Facebook erlaubt sich Werbung mit Nutzernamen - Spiegel Online

Facebook plant neue Nutzungsbedingungen. In einem Blogbeitrag weist die leitende Facebook-Datenschutzbeauftragte Erin Egan darauf hin, dass der Abschnitt zu personenbezogenen Werbeanzeigen komplett berarbeitet worden ist. Die offizielle Begrndung: Der Nutzer solle besser verstehen, wie Facebook die Profile und Aktionen der Nutzer verwende, um "Menschen auf und auerhalb von Facebook relevante Werbeanzeigen zu zeigen".

Facebook erlaubt sich Werbung mit Namen und Profilfoto

Viel klarer sind die neuen Formulierungen nicht. Drei Dinge fallen bei den Neuerungen auf:

  • Der Nutzer gibt Facebook per Nutzung des Dienstes eine generelle Erlaubnis zum Werben mit seinem Namen, Profilbild und so weiter. Facebook verspricht aber, die Auswahl der "Zielgruppe" zu "respektieren". Die neue Formulierung ("Du erteilst uns deine Erlaubnis zur Nutzung deines Namens, Profilbilds, deiner Inhalte und Informationen...") klingt strker als die bisherige ("Du erteilst uns die Erlaubnis, vorbehaltlich der von dir festgelegten Einschrnkungen...").
  • In Zukunft darf Facebook in bestimmter Werbung oder "anderen kommerziellen Inhalten" auch "Informationen" ber Nutzer verwenden. Dieser vage Begriff ist neu. Bisher steht in dem entsprechenden Abschnitt lediglich etwas von "verwandten Inhalten (wie zum Beispiel der Marke, die dir gefllt)".
  • Die Mglichkeiten zum Einschrnken dieser Werbung mit der eigenen Identitt per "Privatsphre-Einstellungen" erwhnen die neuen Regeln nicht mehr ausdrcklich - Facebook ist also theoretisch nicht mehr verpflichtet, diese anzubieten.

Facebook will Werbung nicht immer kennzeichnen

Solche Werbung mit dem Namen (dem echten, Pseudonyme verbietet Facebook) und dem Foto eines Nutzers muss gar nicht als Reklame gekennzeichnet sein. Das legt Facebook mit diesem Satz in den Nutzungsbedingungen fest:

"Du verstehst, dass wir bezahlte Dienstleistungen und Kommunikationen mglicherweise nicht immer als solche kennzeichnen."

Eine Facebook-Sprecherin versichert, dass Nutzer in Zukunft dieselben Optionen zum Einschrnken von Werbung mit ihrem Namen haben werden wie heute:

"Die Verdeutlichungen im Text ndern nicht die Art, wie wir Werbung fr Nutzer zeigen, und die Menschen haben weiterhin die Einstellungsmglichkeiten festzulegen, mit wem sie Inhalte oder Informationen teilen wollen. Und an diese Einstellungen halten wir uns".

Wie lange das so bleibt, wird die Zukunft zeigen. Der Text der neuen Nutzungsbedingungen gibt Facebook allerdings etwas mehr Spielraum zur Interpretation als der bisherige.

Klage gegen Facebooks Werbung

Mit den neuen Datenschutzbestimmungen reagiert Facebook offenbar auf die Klagen einiger Mitglieder, die in den vergangenen Jahren immer wieder hohe Geldbetrge von Facebook gefordert haben. Erst am Dienstag hatte sich das soziale Netzwerk in einem Vergleich mit fnf Klgern geeinigt, insgesamt 20 Millionen Dollar zu zahlen. Die Sammelklger waren vor Gericht gezogen, um gegen die von Firmen bezahlten Pinnwandeintrge bei Facebook vorzugehen. Die Klger wollten nicht als Werbetrger eingesetzt werden, ohne Geld dafr zu bekommen oder die Mglichkeit zu haben, eine Werbekampagne mit dem eigenen Profilbild zu verhindern.

Facebook will Profilbilder zentral auswerten

Aus den nderungen der Datenschutzbestimmungen geht zudem hervor, dass Facebook offenbar plant, die Profilbilder aller Mitglieder in eine zentrale Datenbank einzuspeisen, um die Gesichtserkennung zu optimieren. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sollen die Profilbilder dort gesammelt werden, um die umstrittene Technologie weiter auszubauen und strker in das soziale Netzwerk zu integrieren.

In den USA wird die Gesichtserkennung derzeit lediglich angewandt, wenn die Nutzer das Foto eines Bekannten hochladen und ihn bereits auf einem frheren Bild markiert haben. Reuters zufolge knnte die nderung bedeuten, dass knftig alle Nutzer auf den Bildern erkannt werden und fr Markierungen vorgeschlagen werden.

Keine Biometrie-Datenbank fr Deutschland

Die Gesichtserkennungsplne gelten laut Facebook allerdings nicht fr Deutschland. Ein Facebook-Sprecher sagt: "Derzeit ist nicht geplant, die automatischen Markierungsvorschlge in Europa und Deutschland einzufhren." Auch habe man hierzulande keine biometrischen Daten erfasst.

Datenschtzer hatten das soziale Netzwerk im Februar dieses Jahres dazu gebracht, die Gesichtserkennung in ganz Europa zu deaktivieren. Der Konzern hatte im Sommer 2011 damit begonnen, Portrtfotos deutscher Nutzer fr die Gesichtserkennung auszuwerten. Facebook analysierte damals alle eingestellten Fotos, ohne die Nutzer um Erlaubnis zu fragen. Auf Druck der Datenschtzer hat Facebook das gestoppt und die biometrisch erfassten Daten wieder gelscht.

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