lunes, 26 de agosto de 2013

Kuriose Beurteilung von Musik: Das Auge hört mit - n-tv.de NACHRICHTEN

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Klang hin oder her – bei der Beurteilung von Musikdarbietungen richten sich Menschen vor allem nach optischen Kriterien. Dies gilt sogar für Profimusiker.

Selbst im Reich der Musik ist das Auge das dominante Sinnesorgan. Zu diesem Ergebnis kommt Chia-Jung Tsay vom Londoner University College in einer britische Studie, in der die Teilnehmer klassische Musikdarbietungen bewerten sollen.

"Das tägliche Leben ist voller Beispiele, wie stark visuelle Informationen die soziale Wahrnehmung beeinflussen", schreibt sie in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS"). Lediglich das Reich der Musik könne sich abheben. Dies prüfte die Forscherin in Versuchen mit insgesamt 1164 Teilnehmern. Laien und Profimusiker sollten bei verschiedenen internationalen Klassik-Wettbewerben jeweils die drei Finalisten bewerten. Deren Darbietungen konnten sie in einem Clip von sechs Sekunden Dauer entweder nur hören, nur sehen oder aber hören und sehen.

Visuelle Hinweise sind beherrschend

In allen Fällen wählten Laien wie auch Profis, wenn sie nur die Bilder sahen, mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent auf die Gewinner – also deutlich über der Zufallsquote von 33 Prozent. Hörten sie lediglich die Musik, so lag die Trefferrate bei nur etwa 26 Prozent.

"Experten und Novizen bevorzugen gleichermaßen visuelle gegenüber akustischen Eindrücken – genau jener Information, die explizit gewürdigt und als Kern der Musik-Beurteilung genannt wird", schreibt Tsay. "Das Ergebnis zeigt, dass visuelle Hinweise tatsächlich beherrschend sind und Jurymitglieder vom Erkennen der besten Darbietung ablenken."

Menschen sollten sich bewusst sein, dass visuelle Informationen zwar für die Auswahl von Ärzten, Jobbewerbern oder auch Politikern eine wichtige Rolle spielten, aber nicht immer zu guten Entscheidungen beitrügen. "Letztlich wird der Klang vernachlässigt, wenn selbst trainierte 'Ohren' auf die auffälligeren visuellen Hinweise achten. Dass selbst Musiker – ohne es zu wollen – den Klang von Musik auf die Rolle eines Hintergrundrauschens zurückstufen, ist ernüchternd."

Quelle: n-tv.de

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