domingo, 25 de agosto de 2013

Google, Facebook und Co.: "Guardian" belegt Verstrickung in NSA-Spionage - STERN.DE

Die britische Zeitung "The Guardian" hat erstmals klare Beweise fr die Verstrickung groer Computer- und Internetfirmen in die Datenspionage des US-Geheimdienstes NSA vorgelegt. Das Blatt verffentlichte Originalauszge von NSA-Dokumenten, die die Beteiligung von Unternehmen wie Yahoo, Facebook und Google am Spionageprogramm Prism untermauern. Die Firmen htten Millionen US-Dollar fr ihre Kooperation bekommen.

Die abgedruckten Dokumente aus dem Fundus des frheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden beschftigen sich unter anderem mit den Folgen eines Gerichtsurteils in den USA aus dem Jahr 2011, dass den Sphern die Arbeit erschwerte. Die Zusammenarbeit mit den Internetfirmen musste danach auf eine neue Basis gestellt werden. In einem der Dokumente heit es wrtlich: "Alle Prism-Provider, mit Ausnahme von Google und Yahoo, wurden erfolgreich auf die neue Zertifizierung umgestellt. Wir erwarten, dass Yahoo und Google die Umstellung bis zum 6. Oktober beenden."

Yahoo rumt Beteiligung am Prism-Programm ein

Ein Google-Sprecher dementierte eine Zusammenarbeit seines Unternehmens mit der NSA: "Wir haben uns nicht an Prism oder einem anderen berwachungsprogramm der Regierung beteiligt", heit es in einer Stellungnahme. Facebook gab an, nie Ausgleichszahlungen fr die Beteiligung an einem berwachungsprogramm erhalten zu haben. Yahoo rumte dagegen ein, am Prism-Programm beteiligt gewesen zu sein. Laut US-Gesetzgebung mssten Firmen dafr entschdigt werden, wenn sie zur Zusammenarbeit mit der Regierung verpflichtet werden. Diese Entschdigung habe Yahoo geltend gemacht.

Die neue Enthllung des "Guardian" hatte Chefredakteur Alan Rusbridger bereits vor Tagen angekndigt. "Wir werden in den nchsten Wochen vor allem mehr erfahren, was die Beziehung zwischen Regierungen, Geheimdiensten und den groen Internet- und Technologiefirmen angeht", sagte er "Spiegel Online".

Briten sollen Sphbasis im Nahen Osten betreiben

Am Freitag hatte mit dem "Independent" eine andere britische Zeitung enthllt, dass der britische Geheimdienst GCHQ eine Sphbasis im Nahen Osten betreibt und nahezu den gesamten Datenverkehr der Region ausspioniert. Dazu wrden leistungsstarke Unterwasser-Glasfaserkabel, die den Nahen Osten an das Internet anbinden, angezapft. Der "Independent" verffentlichte nicht den genauen Standort des Sphpostens.

Dennoch gilt die Information als hochsensibel. US-Whistleblower Snowden meldete sich umgehend aus dem russischen Asyl. Er habe niemals mit dem "Independent" zusammengearbeitet, teilte er mit. Er beschuldigte die britische Regierung, die Information selbst gestreut zu haben, um den Medien Verantwortungslosigkeit vorwerfen zu knnen. "Die Regierung tut das, wofr sie jeden Privatmann einer kriminellen Handlung bezichtigen wrde", heit es in Snowdens Erklrung.

Die Informationen ber den Sphposten in Nahost sollen ein Hauptgrund dafr gewesen sein, warum Premierminister David Cameron Druck auf den "Guardian" anordnen und letztlich Festplatten im Keller der Zeitung zerstren lie. Nach Angaben des "Guardian" existieren jedoch Sicherheitskopien.

Der Sphposten werde von der britischen Regierung als wichtiges Element im "Krieg gegen den Terror" und als Frhwarnsystem vor mglichen Anschlgen betrachtet. Er sei von besonderem Wert fr den Westen, weil ber die Unterseekabel groe Datenmengen in die Region hinein und von dort heraus flieen. Der gesamte Datenverkehr werde abgefangen und in riesige Computerspeicher kopiert, um sie dann nach Informationen von besonderem Interesse zu durchsuchen.

"Guardian" holt "New York Times" mit ins Boot

Der "Guardian" kndigte unterdessen an, er werde bei der Verffentlichung vertraulicher Geheimdienstdokumente knftig mit der "New York Times" zusammenarbeiten. Man wolle damit dem Druck der britischen Regierung entgehen, hie es in einer Erklrung der Zeitung. "In einem Klima intensiven Drucks der britischen Regierung hat sich der "Guardian" dazu entschieden, einen US-Partner hinzuziehen, um an den GCHC-Geheimdienstdokumenten von Edward Snowden zu arbeiten." US-Redaktionen seien verfassungsmig vor dem Eingriff staatlicher Stellen geschtzt. Nach der Vereinbarung soll die "New York Times" Zugang zu einigen als geheim eingestuften Dokumenten Snowdens erhalten. Die Berichterstattung ber die Enthllungen Snowdens werde fortgesetzt.

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