Internet-Hit: Das Eine-Million-Klicks-Hündchen - Spiegel Online

Auf einem Plakat formulierten die fnf Kinder Cordell ihre Forderung: "Hallo Welt, wir wollen ein Hndchen. Also liket das!" Ihr Vater hatte eine Million Facebook-Likes zur Bedingung dafr gemacht, seinen fnf Kindern einen Welpen zu besorgen. Er richtete ihnen eine Facebook-Seite ein, lud das Foto hoch und konnte nicht glauben, wie rasant sich das Heimexperiment entwickelte.

Das millionste "Like" erhielten die Kinder nach nur sieben Stunden. Bis heute wurde das Foto knapp 2,7 Millionen Mal von Facebook-Mitgliedern mit dem Hinweis "Gefllt mir" markiert. "Ich hab erwartet, dass sie das posten und in den nchsten Wochen vielleicht ein paar tausend Leute erreichen wrden", sagte der berraschte Vater dem "Atlantic": "Familie, Freunde, Freundesfreunde. Dann wrde das schon von selbst auslaufen."

Eine Erklrung fr den groen Erfolg hat auch Vater Ryan Cordell nicht. Und das, obwohl "The Atlantic" den Assistenzprofessor am English Department der Northeastern University in Boston als "Experten fr virale Medien" hinstellt, weil er gerade erforscht, wie Zeitungstexte im 19. Jahrhundert kopiert und weiterverbreitet wurden. Cordell selbst schreibt bei Twitter: "Das bersteigt bei weitem meine Expertise oder Kontrolle. Ich wnschte, das lge an meinen Social-Media-Fhigkeiten!"

Cordells Erklrungsversuche fr den berraschungshit: Was knapp, unterhaltsam, charmant ist, was mit kulturellen Werten "resoniert", kann sich viral in der Gesellschaft verbreiten. Das sei vor 150 Jahren so gewesen, das gelte noch heute. Oder einfacher: Die Geschichte der fnf Kinder, die ein Haustier wollen und dabei ihren Vater reinlegen, funktioniert einfach hervorragend.

Doch akademische Erklrungen hin oder her: Der heimliche Gewinner sind weder die Kinder, noch Vater Cordell. Der Star ist natrlich Mischlingswelpe Millie, benannt nach seinen Like-Millionen. Er wurde von der Tierschutzorganisation North Shore Animal League vermittelt - die mit Welpen-Shows im Internet lngst die Methoden und Mglichkeiten der sozialen Medien fr sich und die Tiervermittlung entdeckt hat. Die Video-bertragung vom Treiben in ihrem Welpenstall ist tatschlich eine wirklich gemeine und wahnsinnig se Klickfalle.