lunes, 21 de enero de 2013

Musik macht Emotionen fühlbar - suedkurier.de

„Ich fhle die Schnheit der Musik und ich mchte sie teilen", schickte Dubravko Lapaine seinem Konzert in der „Mhle" voraus. „Listen with your whole body – hr mit deinem ganzen Krper", empfahl der auergewhnliche Musiker und begann, seine Didgeridoos zu spielen. Zu hren, besser gesagt, zu erleben, waren experimentelle Klnge, die in ihrer archaischen Anmutung von Lapaine zu einem dichten, faszinierenden Klangteppich verwoben wurden. Musik, bei der es nicht auf Noten, eine Rhythmik oder gar auf einen einen Takt ankommt, sondern Musik, die Emotionen hr- und fhlbar macht.

Wer die Didgeridooklnge von Straenfesten kennt, wurde in der „Mhle" berrascht. Hat der Knstler irgendwo eine Rhythmus-Maschine versteckt? Kaum zu glauben, dass der komplette Sound, hinter dem man eine ganze Percussion-Group vermutet, von nur einem Mund erzeugt wird. Der aus Kroatien stammende Weltmusiker – er war 2009 Finalist des „World of Music Awards" – versteht es, allein mit Lippen, Stimmbndern und Atem die mehr als zwei Meter lange Rhre zu fllen und Musik von beeindruckender Strke und Intensitt zu erzeugen. „Die ganze Welt in einer kleinen Stimme", kndigte er den nchsten Song an und betonte den meditativen Charakter seiner Musik. Man hrte den Wind blasen, der sich zum gewaltigen Sturm auswuchs, aus einzelnen Regentropfen wurde ein prasselnder Guss, der alles hinwegschwemmte. Dann wieder ein Stck, bei dem sich die Klnge frhlich aneinander reihten und Lapaine einen entspannten Dialog mit seinem Didgeridoo zu fhren schien. Oder war da gar Vogelgezwitscher herauszuhren?

Mit dem Didgeridoo-Spiel begonnen hat Lapaine vor 13 Jahren. „Ich machte nichts anderes mehr. Meine Freundin verlie mich und ich gab meinen Job auf", erzhlt er. „Ich habe nur noch gespielt, jeden Tag acht Stunden." In Australien war der Musiker noch nie. „Man sagt, das Didgeridoo kommt von dort, aber ich glaube, dass es uns vom Kosmos geschenkt wurde." Und wieder lie er das Instrument klingen. Im Rhythmus des Herzschlags setzte er einen Beat an den anderen. Der Puls stieg erneut und man meinte, ein Trommelorchester zu hren. Mit seinem tiefen Didgerodoo lie Lapaine einen Elefant ber den Himmel marschieren. Schritt fr Schritt. Das Zwerchfell der Zuhrer schwingt mit und man mchte sich dem Tier auf seinem Weg durch Raum und Zeit anschlieen. Lapaines Sound whlt sich tief hinein in das akustische Empfinden. Aber die Ohren allein reichen nicht. Man muss seine Musik mit dem ganzen Krper wahrnehmen.

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