lunes, 28 de enero de 2013

Kontrastreiche Facetten der Jazz-Musik - Badische Zeitung

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28. Januar 2013

ADH, Sebastian Studnitzky und Paul Kleber jazzten im Burghof.

  1. ADHD aus Island Foto: Thomas Mink

"Contrastnacht" ist eine neue Reihe im Burghof berschrieben, mit der neuer Jazz in spannenden Kombinationen vorgestellt werden soll. Mit Sebastian Studnitzky und Paul Kleber im ersten und der islndischen Band ADHD im zweiten Teil startete die Reihe am Freitag und spannte den Bogen von sanftem Smooth-Jazz zu expressiver Wildheit.

Den Auftakt machten Sebastian Studnitzky und Paul Kleber als zum Duo geschrumpftes Trio, dem der Schlagzeuger fehlte. Das tat der Musik aber keinen Abbruch. Studnitzky spielte nicht nur Trompete, sondern auch Keyboards, und Kleber am Bass erwies sich als gestaltungsmchtiger Gegenpart und glnzender Solist. Souvern bediente Studnitzky die Instrumente und elektronischen Hilfsmittel, das Duo rollte einen romantisch inspirierten Klangteppich aus, eine entspannte Musik zum Zuhren und Trumen. Manches Stck war mit einem fast tanzbaren Rhythmus unterlegt, und von melodisen Parts steigerten sich die beiden immer wieder zu virtuosen Hhenflgen. Von packenden elektronischen Grooves kehrte Sebastian Studnitzky wieder zu ganz handgemachten Spiel am Konzertflgel zurck, mit hingetupften, gefhlsstarken Klangbildern. Eine faszinierend Musik war es, mit der die beiden ihr Publikum berhrten.

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Eine Entdeckung war das Quartett ADHD aus Island, eine Band, die mit solcher Intensitt musizierte, dass man sich ihrem Sog nicht entziehen konnte. ADHD ist die Abkrzung der englischen Bezeichnung fr Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivittsstrung. ber mangelnde Aufmerksamkeit brauchte sich die Band jedoch nicht zu beklagen, die 120 Besucher im Foyer des Burghofs waren fasziniert und mitgerissen, hyperaktiv waren an manchen Stellen vielleicht die Musiker. Da standen vier Typen auf der Bhne, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Drei Herren mit Vollbrten, dazu ein wesentlich jngerer Schlagzeuger, der aus einer Hiphop Band htte stammen knnen. Der Keyboarder htte mit seinem karierten Hemd und den zurckgegelten Haaren als Cowboy durchgehen knnen, der Saxophonist trug Anzug und Krawatte, der Gitarrist schwarzes Hemd und Jeans.

Und nicht weniger unterschiedlich waren die Stilmittel, welche die Band zu einem effektvollen Sturm verarbeitete. Moderner Jazz des 21. Jahrhunderts paarte sich mit Alternative Rock und elektronischen Elementen, mal klang die Musik psychedelisch, mal ganz melodieselig, hier klangmalerisch, dort atemberaubend virtuos. Balladenhafte Parts wechselten sich mit expressiver Leidenschaft. Alle Stcke gingen bruchlos ineinander ber, zu viert spielten ADHD eine ganze Sinfonie und hatten noch eine Menge Spa dabei. Hoch konzentriert und intellektuell sprach die Musik der Islnder zugleich auch stark die Emotionen der Zuhrer an. ADHD scheint ein Name zu sein, den man sich merken muss

Autor: Thomas Loisl Mink

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