jueves, 24 de enero de 2013

"Movie 43" – hohle Komödie über das sexistische Amerika - RP ONLINE

Eigentlich eine vielversprechende Idee: Man holt ein paar Regisseure zusammen, verpflichtet Stars wie Kate Winslet, Naomi Watts, Hale Berry, Hugh Jackman und dreht eine Komödie in Episoden, die Sexismus und schlechten Geschmack in der amerikanischen Mediengesellschaft attackiert.

Leider ist "Movie 43" selbst geworden, was der Film angreifen will: ein sexistisches Machwerk voller blöder Witze von schlechtem Geschmack. Das größte Geheimnis dieses Films ist, wie es den Produzenten gelingen konnte, derart viele Hollywood-Größen zum Mitmachen zu bewegen. Vielleicht hat es Kate Winslet und ihre Kollegen gelockt, mal einen deftigen Sketch zu drehen, solche Rollen bekommen sie ja eher selten angeboten. Vielleicht hat ein schneller Dreh für eine kurze Episode auch einfach nur prima in ihren Terminplan gepasst. Wer jedenfalls hofft, in diesem Film die komischen Seiten ernsthafter Stars zu entdecken, der sei gewarnt. Er wird nur Gelegenheit für Fremdscham bekommen.

Erzählt werden Klamaukgeschichten wie die über ein amerikanisches Ehepaar, das seinen Sohn daheim unterrichtet. Allerdings ist der schon 25, und die Eltern setzen alles daran, ihn auch die schlechten Seiten des Schülerlebens durchleben zu lassen. Das gipfelt darin, dass die Mutter mit ihrem Sohn Knutschen übt und der Vater, den pädophilen Erzieher spielt.

In einem anderen, quälend langen Sketch erlebt der Zuschauer ein Speed-Dating unter Fans von Superheld-Filmen. Da sitzt dann Spiderman in kurzem Höschen am Bistrotisch, Badman darunter. Der souffliert ihm den Text für das Rendezvous. Eine der Pointen ist, dass der böse Flüsterer unter dem Bistrotischchen schlecht verborgen ist.

Gerahmt wird der Schwachsinn durch den simplen Kniff, dass ein paar Teenager Filmchen im Internet schauen, dabei die einzelnen Episoden anklicken. Diesen Grad an Eleganz hat der gesamte Film.

Darf Satire alles? Ja, wenn sie gut ist. Und gut ist Satire, wenn sie aufklären will. In "Movie 43" werden aber keine Probleme kritisch überzeichnet, sie werden abgebildet, das Elend verdoppelt sich. So ist die Welt reicher um einen überflüssigen Film, die Zuschauer ärmer um zwei Stunden, die sie besser mit etwas anderem verbracht hätten. l



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