sábado, 12 de enero de 2013

Mensch-Maschine-Algorithmus: Twitter will mit Amazons Hilfe die perfekte ... - FOCUS Online

Twitter will seine Position als Nachrichtenseite mit Hilfe einer Armee von Amazon-Arbeitern verbessern, wie das Unternehmen in seinem Technik-Blog ankündigte. Künftig sollen Menschen aus Amazons „Mechanical Turk" in Echtzeit den Kontext einer gerade populären Nachricht bewerten, um damit die Zuordnung zu einem Thema zu erleichtern. Dass also der Hashtag #bindersfullofwomen (Aktenordner voller Frauen) eine Aussage von Mitt Romney zum Frauenanteil in der Politik bezeichnet und nichts mit Büroausstattung zu tun hat, können Menschen heute (noch) schneller und besser als Computer entscheiden. Auch dass diese Information mit der Person Mitt Romney verbunden ist, können die Menschen trotz der Fortschritte im semantischen Web nach Twitters Ansicht immer noch besser und schneller zuordnen. Oft entstehen Begriffe wie der „Aktenordner voller Frauen" spontan aus einer Situation heraus und sind Stunden später wieder verschwunden. Computer kommen bei diesem Tempo nicht mit.

Sobald also ein Thema vom Twitter-Algorithmus als relevant (Trending Topic) eingestuft wird, weil sich viele Tweets darauf beziehen, wird es automatisch zu den Amazon-Mitarbeitern gesendet, die einige Fragen dazu beantworten, um es in den Kontext einzuordnen. Zurück bei Twitter kann der Algorithmus das Thema den Nutzern (und Anzeigenkunden), die an Politik oder der Person Mitt Romney interessiert sind, in der Suche zielsicher als wichtig anzeigen. Damit diese Zusammenarbeit auch bei plötzlich steigender Nachrichtenflut rund um die Uhr funktioniert, setzt Twitter keine eigenen Mitarbeiter ein, sondern vertraut auf die Dienste der Mechanical Turk, die genau für solche Fälle aufgebaut wurde. (siehe unten)

Konkurrenz für traditionelle Nachrichtenseiten

Diese Kooperation zwischen Mensch und Maschine könnte Twitter zu einer ernsthaften Konkurrenz für Nachrichtensites machen – und das erstmals nicht nur für Newsjunkies, sondern auch für die Nachrichteninteressierten, die mit Twitters unsortierter Nachrichtenflut bisher wenig anfangen konnten. Das Ergebnis könnte eine rasend schnelle, aber dennoch gewichtige Nachrichtenseite werden. Allerdings vorerst nicht in Deutschland. „Eine Kooperation wie mit Amazons Mechanical Turk ist in Deutschland aktuell nicht geplant", sagte ein Sprecher des Kurznachrichtendienstes.

Eigentlich hat Twitter mit seiner Funktion „Discover" (in Deutschland „Entdecken") schon versucht, relevante Nachrichten für seine Nutzer herauszufiltern. „Aktuelle Ereignisse, für Dich maßgeschneidert", beschreibt Twitter seine Funktion. Sie basiert wesentlich auf Interaktionen der Menschen, mit denen ein Nutzer auf Twitter verbunden ist. Oft genügt schon ein Retweet eines Menschen, dem man auf Twitter folgt, um als maßgeschneiderte Information angesehen zu werden. Allerdings ist das Ergebnis kaum brauchbar, da auch Fotos unbekannter Menschen oder Verlosungen angezeigt werden. In meinem Fall passt bestenfalls die Hälfte der Informationen ungefähr zu meinen Interessen. Viel zu oft ist gar kein Bezug zu meinen Interessen (ausgedrückt durch Tweets, Retweets oder Favoriten sowie Menschen, denen ich folge) zu erkennen. Entsprechend selten (eigentlich gar nicht mehr) schaue ich in diese Rubrik.

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