domingo, 20 de enero de 2013

E-Mobile in Detroit Mangelware - DIE WELT

Noch vor wenigen Monaten, als in den USA die Benzinpreise stiegen, prangte das Kürzel EV in allen Schattierungen auf den Exponaten der amerikanischen Automessen. Electric Vehicle, Elektrofahrzeuge, schienen das Wundermittel gegen hohe Treibstoffpreise zu sein. Bei der Autoshow in Detroit (bis zum 27. Januar) ist von alldem nichts mehr zu spüren.

Mit neu entdeckten Vorkommen an Erdöl und Erdgas im eigenen Land glauben die Amerikaner einen Weg gefunden zu haben, dem geliebten Blubbern der Verbrennungsmotoren weiter lauschen zu können. Und so sind es nur wenige Autos in der Cobo Hall, dem Messeplatz der Detroiter Show, die weiter auf den elektrischen Antrieb setzen. Tesla stellt die Studie X-Concept vor, einen Sechssitzer mit Flügeltüren im Fond, der eine Batterie statt des Tanks und ein E-Triebwerk statt eines Verbrennungsmotors hat. Und Cadillac schiebt den ELR ins Scheinwerferlicht, eine Abwandlung des Chevrolet Volt und des Opel Ampera mit dem gleichen Antriebsstrang wie diese, nur in edlerer Ausführung. Nissan ist natürlich auch dabei, will demnächst den Leaf in einer etwas einfacheren und damit billigeren Ausstattungsversion bauen. BMW hat die bereits gezeigten Konzept-Autos der i-Baureihe dabei.

Die anderen deutschen Automobilhersteller haben sich ohnehin eher bedeckt gehalten bei der Entwicklung elektrischer Antriebe. Gewiss habe man seit einigen Jahren geforscht und konstruiert, aber im Grunde seien Elektrofahrzeuge nur ein probates Mittel von vielen, um die Flottenvorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu erreichen, heißt es. Vollmundige Ankündigungen eines reinen E-Mobils wurden vor der Markteinführung widerrufen. Einen Audi e-tron wird es nicht wie avisiert in diesem Jahr geben. Womöglich wird er gar nicht mehr starten.

Das Ziel der Schadstoffverringerung lässt sich auch mit anderen Technologien erreichen. Plug-in-Hybride gehören dazu. Auf diese Antriebstechnik will sich VW konzentrieren. Die in Detroit vorgestellte Studie Crossblue zeigt, wie es gehen könnte. Mehr als 300 PS liefert die Kombination aus Diesel und Elektromotor in dem fünf Meter langen Sechssitzer. Nach der europäischen ECE-Norm R101 für Elektrohybrid-Fahrzeuge ergebe sich eine Verbrauchsprognose von 2,1 Liter Treibstoff für 100 Kilometer.

Unverzagt treiben chinesische Anbieter die Elektrifizierung voran. Beispielsweise der E-Jet der GAC Group fährt elektrisch. Auch Nissan setzt weiter auf Elektroantriebe. Dem Vernehmen nach plant die Marke ein neues Werk in den Vereinigten Staaten, das eine Kapazität von 150.000 Fahrzeugen im Jahr haben soll. Vorzugsweise könnten dies Leaf-Modelle sein.

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