viernes, 4 de enero de 2013

Bei Währungen ist Musik drin - DIE WELT

Devisen-Anlagen sind äußerst komplex. Bei der Auswahl der Produkte ist daher eine sorgfältige Auswahl notwendig

Die besten Manager von Devisenfonds haben fünf Prozent pro Jahr herausgeholt. Profis sind uneins zu Aussichten

Mit lautem Getöse hat das neue Jahr an den Devisenmärkten begonnen. Bei den drei Hauptspielern Euro, Yen und Dollar ist nicht klar, wer 2013 die erste Geige spielt. Entsprechend kakofonisch verliefen die ersten beiden Handelstage. Spielte sich zunächst der Euro in den Vordergrund und erreichte mit 1,33 zum Dollar ein Neunmonatshoch, übernahmen schon wenig später Yen und Dollar die Führung. So verlor die europäische Gemeinschaftswährung am Donnerstag zur japanischen Währung 1,2 Prozent an Wert. Gegenüber dem Dollar ging es sogar 1,5 Prozent runter. Das mag gering erscheinen, doch solche Tagesbewegungen zwischen großen Währungen sind für den trägen Devisenmarkt äußerst viel. Schließlich laufen täglich nicht weniger als vier Billionen Dollar um.

Der Jahresauftakt zeigt, dass bei Währungen durchaus Musik drin ist. Experten empfehlen Anlegern sogar ausdrücklich, am Devisenmarkt mitzuspielen. Denn Währungsanlagen entwickeln sich weitgehend unabhängig von anderen Asset-Klassen wie Aktien oder Anleihen. Wer unterschiedliche Währungen in sein Depot aufnimmt, reduziert so das Gesamtrisiko. Das gilt umso mehr in Zeiten, in denen viele Notenbanken aktiv an den Devisenmärkten intervenieren, um den Wert der eigenen Währung zu mindern. Die Zentralbanken in den entwickelten Ländern werden immer aggressiver in ihrem Streben nach Konjunkturimpulsen mittels schwächerer Währungen.

"Wechselkurse spielen bei den geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken eine zunehmend größere Rolle", sagt Adam Cole, Währungsstratege der Royal Bank of Canada in London. "Es sieht so aus, als wären die Industriestaaten dazu verurteilt, den Zentralbanken der Schwellenländer auf dem Pfad der zunehmenden Interventionen oder zumindest einer vom Wechselkurs getriebenen Geldpolitik zu folgen." Cole rechnet damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) beim weltweiten Abwertungswettlauf als Sieger hervorgehen wird. Zum Jahresende 2013 sieht er den Euro nur noch bei 1,22 Dollar, also sieben Prozent niedriger als heute. Gegenüber dem Yen erwartet er sogar eine Euro-Abwertung von mehr als 20 Prozent.

Doch die Experten sind sich alles andere als einig. Thomas Stolper von Goldman Sachs geht von einer Renaissance des Euro aus. Die Gemeinschaftswährung werde von den deutlich reduzierten Extremrisiken profitieren, begründet er seine Prognose, dass der Euro bis zum Jahresende auf 1,40 Dollar steigen werde. "Die EZB hat mit ihrer unbegrenzten Rückendeckung für das Gewebe der Währungsunion die Trendwende in der Euro-Krise herbeigeführt", begründet Stolper.

In diesem unübersichtlichen Umfeld gilt es für Anleger, das Währungsrisiko im eigenen Portfolio zu diversifizieren. So wie es nicht ratsam ist, das gesamte Vermögen allein in eine Aktie zu stecken, macht auch bei der Wahl der Devisen die richtige Mischung den Unterschied. Allerdings ist der Devisenmarkt sehr komplex. Für den normalen Sparer ist es nahezu unmöglich, auf den Auf- oder Abstieg einzelner Währungen zu spekulieren. Es existieren zahlreiche Devisenfonds, bei denen Fondsmanager oder Computeralgorithmen die Auswahl der passenden Währungspaare vornehmen.

Die Performance der knapp zwei Dutzend Produkte ist indes durchwachsen. Nur wenigen Managern scheint es zu gelingen, die erratischen Bewegungen an den Devisenmärkten richtig zu antizipieren und in Kursgewinne umzumünzen. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum sich die relativ junge Anlageklasse hierzulande noch nicht richtig durchgesetzt hat. Zahlreiche Devisenfonds mussten bereits mangels Erfolg und Nachfrage wieder geschlossen werden. Und die existierenden Vehikel operieren mit äußerst kleinen Volumina, sind also für die Gesellschaften reine Hoffnungsträger, die jederzeit geschlossen werden könnten.

Zu den erfolgreichsten Produkten gehören jene, deren Fondsmanager nicht bloß auf Devisen-Derivate gesetzt, sondern das Geld der Kunden in Fremd-währungsanleihen gepackt haben. So ließen sich neben Währungsgewinnen noch Zinsgewinne einstreichen. In vielen Schwellenländern konnten so erkleck-liche Renditen erwirtschaftet werden.

Kein Wunder, dass zu den Besten seiner Zunft der Pimco Emerging Markets Currency Fonds zählt. Manager Michael Gomez holte seit 2009 eine durchschnittliche Rendite von jährlich knapp sechs Prozent heraus, und das bei überschaubaren Risiken. Im vergangenen Jahr schaffte Gomez sogar mehr als sechs Prozent. Zwar erwirtschaftete sein Konkurrent Adrian Owens von GAM Star rund vier Mal mehr, allerdings sieht die langfristige Bilanz weniger gut aus. 2011 verlor Owens' Fonds fast 19 Prozent.

Unter den passiven Fonds konnte allein der DB X-Trackers Currency Carry überzeugen. Er erwirtschaftete auf Jahresbasis zehn Prozent. In den vergangenen drei Jahren lag die durchschnittliche Rendite immerhin bei vier Prozent.

Geht es um die Zukunft der Währungen, sind sich die Fondsmanager alles andere als einig. 2012 hatte der Euro gegenüber wichtigen Devisen nachgegeben – wobei der mexikanische Peso und der Neuseeland-Dollar am meisten zulegten und der Yen am stärksten verlor.

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