Bei der Bundestagswahl haben erneut mehrere User beim Kurznachrichtendienst Twitter angebliche Ergebnisse der Nachwahlbefragungen vorzeitig ausgeplaudert - große Beachtung fanden die vermeintlichen Zahlen im Internet aber nicht. Unter dem Hashtag #exitpolls waren vor 18 Uhr mehrere Einschätzungen bei Twitter zu lesen, die meisten kamen von Nutzern aus dem Ausland - von Belgien über Griechenland bis Frankreich.
Aus Deutschland veröffentlichte der „Nordkurier" auf seiner Internetseite bereits um 17.00 Uhr Zahlen, versehen mit dem Hinweis „nach Nordkurier-Recherchen". Die Meldung war allerdings wenig später wieder verschwunden. Doch einmal im Netz wurden die Zahlen dennoch diskutiert, vor allem aber mit dem Hinweis auf mögliche Strafen für die Zeitung: Der Bundeswahlleiter hatte zuvor empfindliche Strafen angedroht, falls Nutzer die Zahlen vorab herausgeben.
Viele User beklagten sich zudem über die Praxis, dass ausgewählte Personen vor Schließung der Wahllokale über die Zahlen informiert werden. Zuvor hatte der Bundeswahlleiter empfindliche Strafen angedroht, falls Nutzer die Zahlen vorab herausgeben. Bei der Bundestagswahl 2009 waren erstmals die Ergebnisse von Nachwahlbefragungen in großem Stil vor 18 Uhr im Internet publik gemacht worden.
Auch der Absturz der FDP bei der Bundestagswahl hat zahlreiche User beim Kurznachrichtendienst Twitter beschäftigt. Nach Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen schossen die Zahlen der Tweets mit FDP-Bezug in die Höhe. Die meisten Nutzer äußerten Spott und Hohn über das Abschneiden der Liberalen. „Hoteliers machen keine fünf Prozent aus" und „Bye bye Philipp" war unter anderem zu lesen.
Übel stößt vielen Nutzern offensichtlich die mögliche Aussicht auf eine Alleinregierung der Union auf. Unter dem Hashtag #auswandern wurden blitzschnell zahlreiche Tweets zusammengefasst, die sich kritisch mit dem guten Abschneiden von CDU und CSU beschäftigen.
Zahlreichen Usern fiel die Kette von Angela Merkel (CDU) bei ihrem Auftritt in der CDU-Zentrale auf - diese war schwarz-grün. Viele Unterstützer eines solchen Bündnisses lassen sich aber auch bei Twitter nicht finden. Beim TV-Duell hatte der Halsschmuck der Bundeskanzlerin sogar die Kreation eines eigenen Twitter-Accounts ausgelöst. Was war noch? Wir haben einige der wichtigsten und lustigsten Tweets für Sie zusammengestellt. (BLZ/AFP)
"Zum Klartext gehört es Frau Merkel zu gratulieren. Aber wir haben gemeinsam einen großartigen Wahlkampf geführt. Dafür danke ich."
— Peer Steinbrück (@peersteinbrueck) September 22, 2013
Wer hätte 1990 gedacht, dass diese Partei drittstärkste politische Kraft in der Bundesrepublik wird?
— Gregor Gysi (@GregorGysi) September 22, 2013
Größter Gewinner: Die NSA. Die kommende Bundesregierung wird den größten Überwachungsskandal der Geschichte leider nicht aufklären (wollen).
— netzpolitik (@netzpolitik) September 22, 2013
Bei aller Enttäuschung: Danke für die tolle Unterstützung!
— K. Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) September 22, 2013
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