jueves, 26 de septiembre de 2013

Wie die KENIA-TERRORISTEN den Webdienst nutzten | Das Böse bei Twitter - BILD

Die für das Blutbad in Nairobi verantwortliche Al-Shabaab-Miliz ist nicht nur kaltblütig - sie weiß auch gut die sozialen Medien zu nutzen.

Nairobi (Kenia) – Während der dramatischen Geiselnahme im Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi schickten die Terroristen von der Al-Shabaab einen Tweet nach dem anderen los. Terror live bei Twitter!

Die Terroristen machten sich über das kenianische Militär lustig, sie verteidigten das Massaker und drohten noch mehr Blutvergießen an.

Unglaublich, so spottete die militante Gruppe noch am Dienstag in einer Nachricht über die kenianischen Sicherheitskräfte, die seit nunmehr zwei Tagen verkündeten, dass die Terroristen besiegt seien. Dazugestellt war ein Link zu einem Foto, das angeblich zwei der Angreifer zeigte, wie sie gelassen in der Mall herumspazieren.

Die Gruppe warf der kenianischen Armee am Mittwoch über Twitter vor, zur Beendigung des Geiseldramas in der Westgate Shopping Mall „mit Chemikalien gefüllte Geschosse" abgefeuert und den Teileinsturz des Gebäudedachs verursacht zu haben.

„Wer ihr Twitter-Konto betreibt, hat anscheinend eine Menge Energie darin investiert, wie man sich Schlagzeilen sichern kann", sagt Sicherheitsanalyst J.M. Berger, der die Internet-Aktivitäten der Gruppe beobachtet. Der Account habe es Al-Shabaab erlaubt, „die Botschaft weitläufig zu verbreiten, die sie mit der Attacke selbst aussenden wollte".

Sicherheitsexperten in den USA zufolge sperrte Twitter das Konto fünfmal, aber jedes Mal startete die Al-Shabaab-Miliz einen neuen Feed. Twitter hat die wiederholte Sperrung der Accounts nicht begründet, aber die Regeln „verbieten direkte, spezifische Gewaltandrohungen gegen andere".

Nach vier Tagen Nervenkrieg ist das blutige Geisel-Drama nach offiziellen Angaben jetzt endlich beendet.

Seit Samstagmittag hatten die Islamisten Nairobi in Atem gehalten: Bis zu 18 Terroristen stürmten das Einkaufszentrum, erschossen gezielt Nicht-Muslime. Elite-Einheiten der kenianischen Armee stürmten das vierstöckige Gebäude, befreiten bis zu 1000 Menschen. Doch einige Terroristen hatten sich mit bis zu zehn Geiseln verschanzt – und drohten damit, die Menschen zu töten.

Die Geiselnehmer kannten keine Gnade: Wer kein Arabisch konnte, wurde erschossen – auch Kinder! Obwohl die ersten Toten bereits identifiziert werden konnten, ist die Zahl der getöteten Ausländer weiterhin unklar.

Derzeit sind 72 Tote bestätigt, unter ihnen fünf Terroristen. Twitter-Antwort der Terroristen: Es gab 137 tote Geiseln.

Auch am Mittwochmorgen berichten TV-Sender von Explosionen in dem Einkaufszentrum – wieder steigt Rauch über dem Gebäude auf!

Der Gebäudekomplex wird von Sprengstoffexperten durchsucht. Es werde „nach jeglichen möglicherweise zurückgebliebenen Sprengsätzen gesucht", hieß es von Seiten der Sicherheitskräfte vor Ort. Durch das Einkaufszentrum wurden auch Spürhunde geführt.

Ein ranghoher Sicherheitsbeamter erklärte, die Soldaten untersuchten immer noch, von wo in der Nacht abgegebene Schüsse gekommen sein könnten. Offenbar wurde nicht ausgeschlossen, dass sich Kämpfer von Al-Shabaab immer noch in dem Gebäude befinden könnten.

Spezialkräfte bereiten sich darauf vor, Dutzende von Leichen in dem teilweise eingestürzten Gebäude im Stadtteil Westlands vorzufinden, wie ein Behördensprecher mitteilte. Offizielle Stellen rechnen mit 60 weiteren Toten. Ein westlicher Diplomat sprach sogar davon, dass es mehr als 100 weitere Tote geben könnte.

6 deutsche Experten auf dem Weg nach Nairobi

Wer ist der Drahtzieher hinter dem schrecklichen Anschlag?

Im Zusammenhang mit dem Geiseldrama ist nach Angaben aus London ein Mensch britischer Staatsangehörigkeit festgenommen. Dies teilte das britische Außenministerium mit, ohne anzugeben, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Britische Medien berichten, es soll sich um einen Mann im Alter von ca. 35 Jahren handeln, der am Flughafen festgenommen wurde.

6 deutsche Experten auf dem Weg nach Nairobi

Ermittler vermuten, dass die so genannte „Weiße Witwe" an dem Anschlag auf das Einkaufszentrum in Nairobi beteiligt war!

Samantha Lewthwaite (29), Witwe eines der Terror-Bomber von London, soll eine zentrale Rolle bei der Attacke auf das „Westgate Shopping Center" gespielt haben. Die dreifache Mutter ist seit Jahren auf der Flucht.

Noch immer aber gibt es widersprüchliche Angaben darüber, ob die Britin am Tatort gewesen sei oder aus dem Hintergrund die Fäden gezogen habe.

Überlebende berichteten von einer verschleierten Frau, die Befehle gegeben habe. Die kenianische Außenministerin Amina Mohamed bestätigte dem US-Sender „PBS", unter den Angreifern sei auch eine Britin gewesen, die von kenianischen Einsatzkräften getötet worden sei.

Die Angreifer, die zur radikal-islamischen Al-Shabaab-Miliz gehören, sollen zudem via Twitter erklärt haben, dass die „Weiße Witwe" eine „mutige Frau" sei und sich ihnen angeschlossen habe. Kenias Innenminister Joseph Ole Lenku aber behauptet: Alle Terroristen seien Männer gewesen, einige als Frauen verkleidet, um Verwirrung zu stiften.

Der Angriff auf das Einkaufszentrum kam wenige Tage, nachdem ein enger Vertrauter der „Weißen Witwe" getötet wurde.

Habib Ghani (28) starb am 12. September bei einer Schießerei in Somalia, berichtet der „Mirror". Der Überfall auf das Shoppingcenter – ein Racheakt?

Dem widerspricht die Al-Shabaab-Miliz selbst: Das Blutbad sei eine Vergeltung dafür, dass kenianische Truppen vor zwei Jahren nach Somalia geschickt wurden.

Die „Weiße Witwe" soll für weitere Terror-Angriffe in Kenia verantwortlich sein. Unter anderem für ein Bomben-Attentat im Juni 2012 auf eine Hotelbar in Mombasa, bei der drei Briten, die gerade ein Länderspiel der englischen Fußballmannschaft schauten, ums Leben kamen. Ermittler halten die Frau zudem für einen der führenden Köpfe hinter den London-Anschlägen von 2005.

Lewthwaite ist die Witwe von Jermaine Lindsay, der am 7. Juli 2005 gemeinsam mit weiteren Komplizen Bomben in London zündete. Bei den Anschlägen starben 52 Menschen, mehr als 700 wurden verletzt. Die Attentäter zündeten ihre Bomben damals in drei U-Bahnzügen und einem Bus. Die meisten Opfer kamen bei der Explosion zwischen den Bahnhöfen King's Cross und Russell Square ums Leben.

Zum Gedenken an die Opfer des Überfalls auf ein Einkaufszentrum hat in Kenia am Mittwoch eine dreitägige Staatstrauer begonnen.

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