lunes, 23 de septiembre de 2013

Musik und Tanz wie bei Hofe - Mittelbayerische

Nicolle Klinkeberg zeigte barocke Tanzkunst Foto: altrofoto.de

Von Randolf Jeschek, MZ

Regensburg. Ein wenig Geschichte, ein wenig Musik, ein wenig höfischer Klatsch: Lauter Sachen, mit denen am Wochenende im Reichssaal ein Kinderfestival mit dem Titel „Psst… ein Page packt aus" auf amüsante und unterhaltsame Weise bekanntmachen wollte. Im Mittelpunkt stand am Samstag ein Abendkonzert mit allen Beteiligten. Am meisten zu tun hatte das Barockensemble mit Beate Knobloch, Blockflöten, Eva Röll, Barockvioline, Verena Kronseder, Viola da Gamba, und Gary O'Connell, Cembalo. Es spielte Musik vorwiegend französischer Provenienz beziehungsweise französischen Stils: einen Türkischen Tanz von L'Abbée, eine Passacaille von Lully, eine Suite von Charpentier und zwei Sätze aus einer der virtuosen Pariser Quartette von Telemann. Das war alles recht hübsch gemacht, meist stimmig und mit Bedacht phrasiert.

Am besten gefielen die Fragmente aus Vivaldis Follia-Version mit einem sehr schönen gezupften Gamben-Intro und einigen schwungvollen, markanten Variationen. Optische Unterstützung erhielten die Musiker durch Nicolle Klinkeberg, die grazil und mit angemessener Würde einen kleinen Einblick in die barocke Tanzkunst bot.

Den Beginn und auch den Abschluss der einstündigen Veranstaltung bestritt das Duo Cord, das sind die Brüder Vincent und David Geer auf Violine und Violoncello, die mit raffinierter Musik auf Klezmer-Basis aufwarteten. Zeigten sie sich zu Beginn, allzu massiv unterstützt durch den Perkussionisten Peter Knoll, noch etwas zurückhaltend, so entwickelten sie zum Schluss den vollen Klezmer-Charme mit kammermusikalisch filigranen Klangspielen, herb-süßen Kantilenen und energievollen Klangkaskaden. Da kam im Publikum doch noch Begeisterung auf.

Konzipiert wurde das kleine Festival von Nina Riedmann, Susanne Wagner und Matthias Freitag; Michael Lämmermann moderierte als Page Heinrich nahezu pannenfrei, erzählte die alte Geschichte von Lully und seinem Dirigentenstab, dessen unachtsame Handhabung ihn das Leben kostete, und von seinem Pagenalltag zwischen Stiefelputzen und dem Überbringen amouröser Billette.

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