Der Kurznachrichtendienst verkündet seinen Börsengang, doch mögliche Investoren fragen: Wie kann Twitter Geld verdienen? Werbung sind die Nutzer bisher kaum gewohnt.

Die Zeit ist günstig für einen Börsengang. Investoren sind begeistert von den steigenden Werbeeinnahmen, die soziale Netzwerke und Onlineplattformen generieren, auch im mobilen Bereich. Facebook und LinkedIn haben es vorgemacht und sind inzwischen börsennotiert. Nun will Twitter nachziehen.  

Schon lange war über einen Börsengang des Unternehmens spekuliert worden. Weltweit gibt es 500 Millionen Nutzerprofile, wenn auch nicht nur aktive. In Deutschland nutzen den Kurznachrichtendienst etwa vier Millionen Menschen, das ist ein Anstieg von 90 Prozent im Vergleich zu 2012.

Doch bei dem Börsengang geht es nicht allein darum, wie viele Menschen twittern, sondern wie Twitter Geld verdienen kann. Analysten zufolge kann das Unternehmen dieses Jahr die Gewinnschwelle erreichen. Allerdings kann das nicht so genau gesagt werden, weil Twitter bisher nicht börsennotiert ist und daher keine Geschäftszahlen veröffentlichen muss.

Mobile Werbeanzeigen locken Investoren

Im Rahmen des nun eingereichten Antrags bei der US-Börsenaufsicht SEC für Firmen mit einem Umsatz von unter einer Milliarde Dollar wird sich das zunächst auch nicht ändern. Erst kurz vor den Investorengesprächen zur späteren Preisfindung der Aktie müssen erste Details bekannt gegeben werden.

Werbung ist eines der wichtigsten Themen für die Investoren, denn das garantiert Einnahmen. Bisher gibt es keine Werbeanzeigen auf Twitter. Ein erster Schritt in Richtung Börsengang könnte da die Übernahme der Onlinewerbefirma MoPub gewesen sein. Das Unternehmen, das Twitter erst am Dienstag gekauft hat, hilft Firmen, Werbung in mobilen Apps zu schalten. 

Analysten sind noch nicht sicher, wie sich Werbung auf Twitter auswirken könnte. "Wenn das Unternehmen damit anfängt, Anzeigen zu platzieren, wird das die Nutzererfahrung komplett verändern", sagte Roger Kay, Gründer von Endpoint Technologies Associates der Onlineausgabe des Guardian. Twitter habe die Nutzer noch nicht soweit erzogen, dass sie Anzeigen akzeptierten, so der Marktanalyst.