domingo, 8 de septiembre de 2013

Iranische Twitter-Grüße lassen Netanjahu kalt - DIE WELT

Die überraschenden Neujahrsgrüße des neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani an "alle Juden" haben den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu kalt gelassen. "Ich bin nicht beeindruckt über Grüße eines Regimes, das noch vergangene Woche mit der Vernichtung des Staates Israel gedroht hat", hieß es in einer von Netanjahus Sprecher Ofir Gendelman verbreiteten Nachricht im Online-Kurznachrichtendienst Twitter.

"Das iranische Regime wird an seinen Taten und nicht an Grußworten gemessen werden, die nur von der fortschreitenden Urananreicherung ablenken sollen", fügte der israelische Ministerpräsident mit Blick auf Teherans Atomprogramm hinzu. "Die internationale Gemeinschaft darf sich keinen Illusionen hingeben. Sie muss vom Iran nicht nur Worte, sondern Taten verlangen. Und den Druck erhöhen."

Rohani hatte am Mittwoch zu Beginn des zweitägigen jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana auf seinem von einem Vertrauten geführten Twitter-Konto allen Juden gratuliert. Ähnliche Grüße schickte kurz darauf auch sein neuer Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.

Dieser beendete später sogar die Leugnung des Holocaustes durch den Iran. Beide distanzierten sich damit vom früheren Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der Israel vernichten wollte und den Holocaust als "Märchen" bezeichnet hatte.

Irans Führung distanziert sich von Ahmadinedschad

Rohani und Sarif droht inzwischen zu Hause Ärger wegen ihres "Zwitscherns": Twitter ist wie Facebook im Iran offiziell blockiert. Der ultrakonservative Klerus betrachtet sie als unislamisch und eine "Sünde". Jetzt soll untersucht werden, ob eine Mitgliedschaft bei Twitter und Facebook rechtlich überhaupt zulässig ist, wie die Nachrichtenagentur Fars am Samstag berichtete.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton wird nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Fars am 22. September am Rande der UN-Vollversammlung in New York erstmals Außenminister Sarif treffen. Dieser soll künftig auch als Atomchefunterhändlers Irans fungieren.

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