jueves, 14 de febrero de 2013

Dieser Webdienst sichert Ihr Facebook-Leben - Spiegel Online

Wie oft habe ich in den vergangenen drei Jahren eigentlich etwas ber Katzen getwittert? Und was? Was haben mir Freunde 2008 zum Geburtstag auf die Facebook-Profilseite geschrieben? Bei den sozialen Netzwerken lsst sich das nicht herausfinden. Sie archivieren zwar Beitrge, Kommentare und Reaktionen wie Likes oder Retweets. Doch diese Archive bei Facebook und Twitter kann man nicht durchsuchen, auswerten und vor allem nicht unter eigener Kontrolle auf dem eigenen Server nutzen.

Das ndert die kostenlose Software Thinkup. Mit dem Programm kann man die eigenen Konten bei Facebook, Twitter, Google+ und Foursquare archivieren und auswerten. Barack Obamas Social-Media-Team nutzt das Programm zum Beispiel zur Analyse von Twitter-Reaktionen.

Thinkup muss man derzeit selbst hosten. Das ist in der Regel nicht kompliziert (hier eine detaillierte Anleitung der Entwickler). Die Software braucht eine Standardumgebung (Linux, Apache, MySQL 5.03+, PHP 5.2+). Solche Hostingpakte kosten bei Providern wie All-Inkl, Uberspace, Domainfactory oder Hosteurope wenige Euro im Monat - und man kann sie auch problemlos fr das eigene Wordpress-Blog, einen RSS-Reader wie Fever oder ein ffentlich zugngliches Twitter-Archiv wie Tweetnestnutzen.

Die Instalation ist schnell erledigt - ich habe es bei zwei deutschen Providern ausprobiert, bei beiden lief das Programm nach wenigen Minuten und importierte Daten von Facebook, Twitter und Google+. Diese Netzwerke bieten Nutzern ihre eigenen Daten nicht so leicht zugnglich an, wie es eigentlich mglich wre. Damit Thinkup auch ltere Beitrge importieren und die Datenbank fortwhrend aktualisieren kann, muss man bei Facebook und Twitter eigene Anwendungen einrichten. Durch die notwendige Konfiguration fhrt Thinkup Nutzer mit einer leicht verstndlichen Hilfefunktion. Nach wenigen Minuten wird das persnliche Online-Archiv automatisch aus den eigenen Konten gefttert.

Die hilfreichsten Thinkup-Funktionen im berblick:

  • Das Archiv der eigenen Beitrge lsst sich im Volltext durchsuchen. Das geht sehr schnell - bei knapp 4000 Facebook-Posts und gut 3000 Tweets in unserem Test waren die Ergebnisse sofort zu sehen. Man kann auch alle Beitrge - die eigenen ebenso wie die Nachrichten anderer auf der eigenen Facebook-Seite - in einer chronologischen Tabellenansicht durchsuchen. Diese Darstellung ist wesentlich bersichtlicher als die der alten Eintrge bei den Anbietern selbst.
  • Thinkup archiviert auch Reaktionen auf Tweets und Facebook-Nachrichten - wer hat was weiterempfohlen, wer hat wie geantwortet? Diese Texte werden in der Thinkup-Datenbank gespeichert.
  • Man kann Twitter-Diskussionen direkt aus der Thinkup-Darstellung auf Websites einbinden (das sieht zum Beispiel so aus).
  • Thinkup zeigt, welche der eigenen Tweets insgesamt am hufigsten retweetet oder beantwortet wurden, welche Facebook-Verffentlichungen die meisten Kommentare, Likes und Shares erhalten haben. So kann man analysieren, welche Themen wen besonderes interessieren.
  • Favorisierte Tweets und die Reaktionen auf die eigenen Tweets mit Fragen erfasst Thinkup in gesonderten bersichten, ebenso die von Freunden verffentlichten Links. So kann man schnell in seinem persnlichen Archiv recherchieren.
  • Und natrlich erfasst Thinkup auch, wie sich die eigene Fan- und Followerzahl bei Facebook und Twitter im Zeitverlauf entwickelt hat, mit welchen Nutzern man wo befreundet ist.
  • Alle bei Thinkup archivierten Daten lassen sich als CSV-Datei exportieren, um sie zum Beispiel mit eigener Software zu analysieren (nach Stichworten, Nutzungsintensitt zu bestimmten Tageszeiten oder was immer man erforschen will).

Die Software ist auch fr professionelle Nutzer interessant: Ein im Volltext durchsuchbares Archiv der eigenen Beitrge ist ein wertvolles Rechercheinstrument. Und die Analysefunktionen zur Wirkungsforschung baut Thinkup weiter aus. Die Version 2.0 der Software (derzeit noch in der Beta-Phase, hier eine Demo) fhrt neue Hilfsmittel ein und zeigt beispielsweise, bei welchen Tweets die Retweet-Rate ber dem Monatsdurchschnitt liegt.

Fr private Nutzer ist Thinkup ein hervorragendes Werkzeug zum Archivieren und Wiederentdecken des eigenen, in sozialen Netzwerken gespiegelten Lebens. In den eigenen, drei Jahre alten Tweets zu stbern, erinnert an das Lesen alter Tagebucheintrge.

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