martes, 12 de febrero de 2013

Drohungen gegen SVB-Geschäftsführer Klaus Brüggemann / Präsident ... - Märkische Allgemeine

Strafrechtliche Konsequenzen gegen einen „Fan" des SV Babelsberg 03 prüft Klaus Brüggemann, Geschäftsführer des Drittliga-Vereins. Der 53-Jährige sah sich in den vergangenen Tagen Drohungen und Diffamierungen via Facebook ausgesetzt. Nach dem verlorenen Auswärtsspiel des Drittligisten am Sonnabend gegen den Halleschen FC kübelte ein Facebook-Nutzer namens Sascha Karowski die offizielle SVB-Seite im sozialen Netzwerk zu. Karowski drohte in Richtung Geschäftsführer „Der Kerl hat fertig. . .", forderte zudem: „Schmeißt endlich den Brüggemann (...) raus!" Nach Niederlagen gehöre „Gepöbel" zum Grundton enttäuschter Fans dazu, sagte SVB-Marketingchef Thoralf Höntze, aber: „Diese Beschimpfungen haben eine neue Qualität erreicht." Die Einträge sind inzwischen gelöscht worden.

Bis Sonntagnachmittag war noch Folgendes zu lesen, offenbar an den Administrator der SVB-Facebook-Seite adressiert: „. . .vergessen Sie die Sache mit der Anschrift nicht. Ich bekomme sie ja letztlich doch raus. Also, beschleunigt das Ganze doch einfach." Brüggemann, der auch im Fanforum des SVB – anonym – verbal attackiert wurde, fühlt sich bedroht. Schreckensvorbild sind die Ereignisse um Kevin Pezzoni. Der damalige Kicker des 1. FC Köln war 2012 von „Fans" massiv eingeschüchtert und sogar vor der eigenen Haustür belauert worden. Das Kriegsbeil will Brüggemann nicht ausgraben, bietet seinem Widersacher Karowski stattdessen an, sich mit ihm zum Gespräch in der SVB-Geschäftsstelle zu treffen. „Ich unterhalte mich gern mit kritischen Fans."

Bei Nulldrei-Anhängern ist Brüggemann nicht unumstritten. Im Herbst hatten Mitglieder seine Beurlaubung als Geschäftsführer gefordert – erfolglos. Dem einstigen Hertha-BSC-Präsidiums-Mitglied werfen misstrauische Anhänger vor, den Kiezverein mit dem linksalternativen Image „kommerzialisieren" zu wollen. Karowski pflegt seit längerem im Netz seine Antipathien. Im Dezember, nachdem die Deutsche Kreditbank dem Verein erneut finanziell unter die Arme gegriffen hatte, drohte Karowski Brüggemann: „Verpiss dich endlich, sonst haste bald Kacke an deinem Audi." Entsetzt über derartig „schlechten Stil" in einer Auseinandersetzung zeigte sich Nulldrei-Vorstandschef Dieter Wiedemann. Der ehemalige Präsident der Babelsberger Filmhochschule „Konrad Wolf" stellte sich hinter den Geschäftsführer: „Herr Brüggemann leistet sehr gute Arbeit, ist konstruktiv und steckt voller Ideen." Wichtiger als Schmutzkübel via Facebook sind die Weichenstellungen für die Zukunft des Vereins, so Brüggemann gestern: „Entscheidend ist, dass der Lizenzantrag für die Dritte Liga auf den Weg gebracht wird, und dass die Mannschaft die sportliche Wende" in höhere Tabellenregionen schaffe.

Für Gesprächsstoff im Verein sorgt derzeit außerdem folgende Episode vom vergangenen Sonnabend: Beim Spiel im Hallenser Erdgassportpark wurden in trauter Dreisamkeit gesichtet: Babelsbergs kalt gestellter Torwart Daniel Zacher (hatte sich kürzlich ins Training der ersten Mannschaft zurückgeklagt), Ex-SVB-Trainer Dietmar Demuth sowie Ex-Geschäftsführer und Vize-Vorstand Ralf Hechel, dem bei Nulldrei 2011 Klüngelvorwürfe und auch seine Vergangenheit als inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Staatssicherheitsdienstes zum Verhängnis wurden. Als eine „Verbrüderung der Aussortierten" bezeichnete ein Beobachter das Trio sarkastisch. (Von Ricarda Nowak)


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