martes, 5 de febrero de 2013

Youtube-Gema-Streit "Wir verdienen mit Musik in Deutschland kein Geld" - Golem.de

Mounira Latrache, Youtube-Deutschland-Sprecherin, hat im Gespräch mit Golem.de die Bereitschaft betont, sich mit der Gema in dem seit Jahren andauernden Streit zu einigen. Latrache: "Es ist nicht so, dass wir nicht zahlen wollen, im Gegenteil, wir haben schon Angebote gemacht. Wir haben auch die Verhandlungen nicht abgebrochen. Wir sind jederzeit offen für neue Gespräche mit der Gema und wir wollen eine Lösung finden."

Die Musikindustrie hatte Google vorgeworfen, sie nicht an ihren Werbeeinnahmen beteiligen zu wollen. "Wir bereichern uns auch nicht an Musik, ohne einen Anteil abzugeben, weil wir gegenwärtig mit Musik in Deutschland überhaupt kein Geld verdienen. Musik ist ja geblockt und es gibt auch keine Werbung", sagte sie. Doch Google macht keine Angaben zu Gewinnen, Verlusten oder zum Umsatz mit Youtube. Latrache erklärte weiter: "Nein, das wird nicht einzeln ausgewiesen. Wir sehen aber, dass die Umsätze unserer Partner steigen, die mit Youtube zusammenarbeiten." Youtube habe im vergangenen Jahr mehrere Hundert Millionen US-Dollar an das Musikbusiness ausgeschüttet.

"Wir wollen der Gema einen Umsatzanteil zahlen. Was wir aber nicht machen können, ist pro View eines Videos zahlen, weil das nicht unserem Geschäftsmodell entspricht und wir nicht pro View eines Videos Geld verdienen", betonte Latrache.

Die Vorstellung der Gema über einen Pro-View-Tarif sei wohl durch Vereinbarungen mit Downloaddiensten wie zum Beispiel iTunes entstanden. Latrache: "Die haben als Downloadplattform aber feste Sätze. Wir sind aber kein Downloaddienst und wir bestimmen auch nicht die Summen, zu der wir Werbung verkaufen. Werbebasierte Dienste verdienen einmal mehr und einmal weniger, je nach Angebot und Nachfrage."

Doch der Internetkonzern sei bereit zu teilen: "Von den Werbeeinnahmen können und wollen wir aber etwas abgeben: Wir diskutieren im Moment auch gar nicht über die Regelvergütung von acht Prozent. Der Knackpunkt ist die Mindestvergütung." Die Forderung der Gema in dem Bereich sei problematisch, "aber eine Einigung ist trotzdem keine unlösbare Aufgabe: Wir haben in über 40 Ländern Vereinbarungen getroffen, wir wissen, dass das möglich ist. Wir sind zuversichtlich. Wir haben mehrfach schon Angebote an die Gema gemacht, die absolut marktüblich waren. Wir müssen aber allen über 40 Ländern gerecht werden und sie gleich behandeln."

Die Gema hatte wegen der Einblendung der Es-tut-uns-leid-Sperrtafeln vor dem Landgericht München Unterlassungsklage gegen Youtube eingereicht. Seit fast vier Jahren streiten sich die Gema und Youtube um die Vergütung für Abrufe von Musikvideos bei dem Videoportal.

Sicherlich werde nicht mit einem Gerichtsverfahren eine Lösung erzielt, vielmehr müssten die Beteiligten am Verhandlungstisch zusammensitzen und sprechen, "damit die Nutzer endlich wieder Musik auf Youtube finden und die Rechteinhaber davon profitieren. Dafür sind wir offen und jederzeit bereit", sagte Latrache.

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