lunes, 14 de enero de 2013

Aaron Swartz: Tod eines Internet-Genies - Tagesspiegel

Später gründete er Firmen für die kostenlose Verbreitung von Inhalten im Internet, aus denen sich erfolgreiche Portale wie Reddit und Demand Progress entwickelten. „Aaron hat Erfindungen gemacht, die den Informationsfluss rund um die Welt verändert haben", sagte Susan Crawford, Professorin an der Cardozo School of Law, der „New York Times". Er sei ein Genie gewesen, aber ein „kompliziertes Genie". Seine intellektuellen Fähigkeiten trugen ihm breiten Respekt ein und den Zugang zu den besten Universitäten wie Stanford und dem Ethik-Zentrum in Harvard.

Swartz setzte sich auch politisch für absolute Informationsfreiheit ein. Er war daran beteiligt, Gesetze gegen Internetpiraterie, die Filmkonzerne in Hollywood forderten, zu verhindern.

Sein Onkel Michael Wolf sagte, Aaron habe offen über sein Ringen mit den Depressionen und Selbstmordgedanken geschrieben. Er werde ihn als jungen Mann in Erinnerung behalten, dessen „Gehirn nach einer eigenen Logik funktionierte, zu der die Welt nicht immer passte, und das war manchmal schwierig".

In der realen Welt geriet Swartz' Ideal der kostenlosen digitalen Informationsfreiheit immer wieder in Konflikt mit dem Urheberrecht. 2008 ging er gegen PACER vor, die elektronische staatliche Datenbank für juristische Dokumente, die von Nutzern zehn Cent pro Seite verlangt. Swartz schrieb ein Programm für den kostenlosen Zugang. Die Regierung ermittelte gegen ihn, schloss seine Webseite, verzichtete aber auf eine Anklage.

2010 verschaffte sich Swartz illegalen Zugang zu JSTOR, einem Abonnementdienst für wissenschaftliche Beiträge. Er hackte sich in Computernetzwerke des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ein und lud 4,8 Millionen Beiträge herunter. Als gegen ihn ermittelt wurde, gab er die Festplatten mit den Daten zurück. JSTOR verzichtete auf eine juristische Verfolgung. Bundesstaatsanwältin Carmen Ortiz sagte jedoch: „Diebstahl ist Diebstahl, ob jemand Daten oder Dollars klaut." Sie erhob Anklage. Bei einer Verurteilung drohten Swartz nun bis zu 35 Jahre Gefängnis und eine Million Dollar Geldstrafe. Christoph von Marschall

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