domingo, 1 de septiembre de 2013

Virtuelle Glücksmacher: Facebook-Likes wirken wie Sex oder Geld - STERN.DE

Gefllt mir: Das Belohnungssystem im menschlichen Gehirn scheint Anerkennung in sozialen Netzwerken wie Facebook sehr zu schtzen. Forscher der Freien Universitt Berlin (FU) haben in einer kleinen Studie nachgewiesen, dass diese Hirnregion bei berzeugten Facebook-Nutzern nach positivem Feedback besonders stark aktiviert wird. Sie konnten nach Messungen der Gehirnaktivitt in einem Magnetresonanztomographen sogar voraussagen, ob jemand Facebook intensiv nutzt oder nicht. Es gebe aber bisher keine Belege dafr, dass soziale Netzwerke Hirnstrukturen vernderten, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift "Frontiers in Human Neuroscience".

Bei ihrer Studie mit 31 Teilnehmern hatten die FU-Forscher den Nucleus accumbens im Visier. Das ist eine Region, die im Zentrum des Vorderhirns fr die Verarbeitung von Belohnungen zustndig ist. Dabei kann es um Reize wie gutes Essen, Geld und Sex gehen - aber auch um das eigene Ansehen.

"Es gehrt zu den Wesensmerkmalen des Menschen, sich um seinen guten Ruf zu sorgen", sagt Forscher Dar Meshi vom FU-Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie. Soziale Netzwerke spielten heute in Sachen Reputation fr viele Menschen eine groe Rolle. "Man kann sich dort prsentieren und von der ffentlichkeit auch bewerten lassen", ergnzt er. Eine Messlatte sei dann zum Beispiel, wie oft die "Gefllt mir"-Funktion von anderen angeklickt werde.

Streicheleinheiten frs Ego

Ein hnliches Szenario erdachten die Forscher fr ihr Experiment. Zuerst fragten sie die Testpersonen nach der Zahl ihrer Facebook-Freunde und nach der Zeit, die sie tglich in das Online-Medium stecken. Danach fhrten sie Videointerviews mit ihren Probanden und fragten sie nach ihrem Wohnort, ihren Lieblingsfilmen und Interessen.

Im Scanner des Magnetresonanztomographen gaben die Forscher den Testpersonen dann ein positives Feedback ber ihre Selbstdarstellung vor der Kamera: Sie seien ehrlich, entspannt und intelligent herbergekommem. Sie verrieten aber auch, dass andere Teilnehmer ebenfalls ein gutes Bild abgegeben htten.

Im Scanner zeigte sich bei allen Kandidaten, dass der Nucleus accumbens im Gehirn am aktivsten war, wenn es um Anerkennung fr die eigene Person ging. Das Lob fr andere spielte eine kleinere Rolle. Besonders stark wichen diese beiden Werte allerdings voneinander ab, wenn das Ego von begeisterten Facebook-Nutzern gestreichelt wurde. Das Lob fr andere prallte an ihnen frmlich ab, der Nucleus accumbens rhrte sich wenig.

"Wir konnten durch die Art der Verarbeitung sozialer Anerkennung im linken Nucleus accumbens voraussagen, wie intensiv die Menschen Facebook nutzten", berichtet Meshi. Alles andere sei jedoch Spekulation. So gebe es zum Beispiel noch keinen Beleg dafr, dass virtuelle Streicheleinheiten auf Facebook Menschen zu aktiveren Nutzern machen. Es ist auch noch unklar, ob eine intensive Facebook-Nutzung die Verarbeitung von sozialem Feedback im Gehirn verndern kann. Gerade an diesem Punkt will Meshi mit seinen Kollegen nun aber weiterforschen.

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